Sinapis nigrae semen
Droge: Sinapis nigrae semen / Schwarze Senfsamen
Pflanze: Sinapis nigra (syn.: Brassica nigra) / Schwarzer Senf
Familie: Brassicaceae / Kreuzblütler
Gruppe: Glucosinolat (Senföl-)-Drogen
Herkunft: Europa
- Einjährige krautige Pflanze mit Wuchshöhen von 30 bis 200 cm
- Vierzählige, zwittrige Blüten
- Vier grüne Kelchblätter; vier genagelte, gelbe Kronblätter; sechs Staubblätter
- Als Frucht Bildung einer Schote; enthält sieben bis elf kugelförmige, dunkelbraune, graue oder schwarze Samenkörner
Allgemein: Außen dunkelbraune, vereinzelt auch hellere, annähernd kugelige Samen mit bis zu 1,5 mm Durchmesser; raue Oberfläche; der Nabel tritt als heller Punkt hervor; gelbliches Inneres. Zunächst angenehm milder, dann ausgeprägt scharfer Geschmack.
Mikroskopie: Palisadenzellen und durchscheinende Großzellen (sichtbar in der Aufsicht der Samenschale); Stärke fehlt, oder ist nur in Spuren vorhanden, ebenso Kristalle; für die Farbe verantwortlich: Pigmentzellen
- 1-1,2% Sinigrin (hieraus können 0,7% Allylsenföl gewonnen werden)
- 1% Sinapin (Sinapinsäure mit Cholin verestert)
- 30% fettes Öl (Ölsäure, α-Linolensäure)
- 20% Schleimstoffe
Indikation: Äußerlich: bei Katharren der Atemwege ("Senfwickel") und rheumatischen Beschwerden
Wirkmechanismus: Die Senföle wirken antimikrobiell und hautreizend
Nebenwirkungen: Hautreizungen bis zu Nekrosen
- CAVE: Senfmehl neigt relativ schnell zum Ranzigwerden (länger haltbar: "entfettetes Senfmehl")
- Droge weitgehend obsolet; heutzutage hauptsächliche Verwendung für kulinarische Zwecke ("Dijon Senf" etc.)