Sinapis albae semen
Droge: Sinapis albae semen / Weiße Senfsamen
Pflanze: Sinapis alba (syn.: Brassica alba) / Weißer Senf
Familie: Brassicaceae / Kreuzblütler
Gruppe: Glucosinolat (Senföl-)-Drogen
Herkunft: Europa, Asien
- Einjährige krautige Pflanze mit Wuchshöhen von bis zu 120 cm
- An kantigem, verzweigtem Stängel sitzen formenreich gegliederte, gezähnte, rau behaarte Blätter
- Obere Blätter gestielt und fiederspaltig geteilt bis gefiedert
- Zahlreiche gelbe Blüten in lockeren Doldentrauben
- Samen wachsen in waagerecht vom Stängel abstehenden Schoten
- Schoten enthalten 4-8 runde, hell-gelbliche Samen
Allgemein: - Reife, getrocknete Samen der Schoten - Ätherisches Öl wird aus gemahlenen Senfsamen nach Auspressen des fetten Öles und Anrühren des Presskuchens mit Wasser und anschließender Wasserdampfdestillation gewonnen - Weißer Senf ist geschmacklich milder als schwarzer - Droge mit Wasser anrühren → Senfölgeruch
Mikroskopie: Querschnitt (von außen nach innen): Epidermis, Großzellen, Palisaden- oder Becherzellen, Parenchym, Aleuronschicht, hyaline Schicht, 2-3 Reihen kleiner, kollabierter, dünnwandiger Zellen → farblos! (im Gegensatz zu S. nigrae semen keine Pigmentzellen vorhanden)
2,5% Sinalbin (hieraus entsteht analog nichtflüchtiges p-Hydroxy-benzylsenföl)
Indikation: Äußerlich: bei Katharren der Atemwege ("Senfwickel") und rheumatischen Beschwerden (Komm E+)
Wirkmechanismus: Die Senföle wirken antimikrobiell und hautreizend
Nebenwirkungen: Übermäßige Irritation der Haut
4-OH-Benzylsenföl ist nicht flüchtig!