Marihuana, Haschisch, Cannabisöl
Droge: Marihuana, Haschisch, Cannabisöl / Marihuana, Haschisch, Cannabisöl
Pflanze: Cannabis sativa, C. indica / Wilder Hanf, Indischer Hanf
Familie: Cannabaceae / Hanfgewächs
Gruppe: Weitere Phenol- und Chinoid-Drogen, LIPID-DROGEN
Herkunft: Asien; in gemäßigten Klimaregionen weltweit kultiviert
- Bis zu 4 m hohe, einjährige, in der Regel diözische (=zweihäusige) Pflanze mit gefingerten, gesägten Blättern
- Männliche Blüten in Rispen, weibliche in Trauben angeordnet; Windbestäubung
- Einsamige Schließfrüchte (Achänen (Sonderform der Nussfrucht): Fruchtwand Perikarp und Samenschale Testa sind fest miteinander verwachsen), die als Samen bezeichnet werden (oder, treffender, als Hanfnüsse)
Allgemein: Marihuana: getrocknete, zerkleinerte Spitzentriebe der weiblichen Pflanze Haschisch: von Trichomen (= Drüsenschuppen) der Blätter und Blüten der weiblichen Pflanze ausgeschiedenes, durch Ausklopfen gewonnenes braunes Harz, das zu Platten oder Stangen gepresst wird Cannabisöl: mit fettem Öl aus den harzhaltigen Pflanzenteilen gewonnenes Extraktöl Hanföl: Fettes, durch (Kalt-)Pressung aus Hanfsamen gewonnenes Öl ohne psychoaktive Wirkung; krautig-aromatischer Duft. Kaltgepresstes Hanföl weist eine grün-gelbliche Färbung auf, warmgepresstes erscheint eher dunkelgrün.
Mikroskopie: Zahlreiche Trichome mit aus acht bis sechzehn Sekretionszellen bestehenden Drüsenköpfchen; Oxalatdrusen im Parenchym (insbesondere der Blüten); Calciumcarbonat in zugespitzten, einzelligen Haaren ("Zystolithen")
- Zahlreiche phenolische Diterpene, von denen Δ9-Tetrahydrocannabinol (6-20% in den unbefruchteten weiblichen Blütenständen), Δ8-Tetrahydrocannabinol und drei weitere Derivate für die psychotrope Wirkung verantwortlich sind
- Cannabinol (CBN), Cannabidiol (CBD), beide nicht psychoaktiv
- Ätherisches Öl: Mono- u. Sesquiterpene (Myrcen, ß-Phellandren, Caryophyllenepoxid (Geruch, auf den die Drogensuchhunde abgerichtet werden)
- Fettes Öl (Hanföl): Gesättigte und ungesättigte Fettsäuren (vor allem Linolsäure, α-Linolensäure, γ-Linolensäure, Ölsäure)
Indikation: Anwendung als Antiemetikum bei chemotherapie-induzierter Übelkeit; zur Appetitsteigerung bei HIV; Schmerzen (insbes. in Komb. mit Opiaten); Spasmolyse (z.B. bei M. Sklerose); Fettes Öl (Hanföl): Verwendung als ernährungsphysiologisch hochwertiges Pflanzenöl in der Küche sowie als dermatologisches Kosmetikum zur Hautpflege
Wirkmechanismus: Δ9- und Δ8-THC wirken agonistisch an CB1- und CB2-Rezeptoren
Nebenwirkungen: Psychosen, Schläfrigkeit, Abhängigkeit
- C. sativa dient vorrangig zur Fasergewinnung
- C. indica wird üblicherweise als Rausch- und Arzneipflanze genutzt