Herniariae herba
Droge: Herniariae herba / Bruchkraut
Pflanze: Herniaria glabra, H. hirsuta / kahles Bruchkraut, behaartes B.
Familie: Caryophyllaceae / Nelkengewächse
Gruppe: Saponin-Drogen (Triterpen- und Steroid-Drogen)
Herkunft: Europa
- Einjährige, ausdauernd krautige Pflanze, deren stark verzweigte Stängel flach entlang des Bodens wachsen
- Winzige, unscheinbare und grünliche Blüten; vier- oder meist fünfzählig
- Fünf grünliche oder weißliche Kelchblätter; 0,5 bis 1,5 mm groß
- Einsamige, dunkelbraune bis schwarze Nussfrüchte; glänzende, glatte Samen (dunkelbraun oder schwarz)
Allgemein: Sämtliche Pflanzenteile sind recht klein. Die kleinen fünfzähligen Blüten bilden blattwinkelständige Knäuel. Der rundliche, stark verzweigte Stängel trägt bis 7 mm lange, schwach gewimperte Blätter sowie Nebenblättchen. Noch von der Calyx umgebene Schließfrüchte kommen vor. Angenehmer, an Waldmeister erinnernder Geruch. Bei Herniaria hirsuta sind Stängel, Blätter und Blüten graugrün und stark behaart, bei Herniaria glabra hellgrün und nahezu unbehaart.
Mikroskopie: Wellige Epidermiszellen der Blätter; einzellig, bis 250 µm lange, dickwandige, zugespitzte Haare mit gekörnter Cuticula, am Blattrand bogenförmig gekrümmt (bes. bei H. hirsuta). Das Schwammparenchym enthält Kristallzellen; kleine Pollenkörner mit drei Austrittsschlitzen kommen vor.
- 3-9% Saponine: Herniaria-Saponine I und II (leiten sich von der Medicagensäure ab)
- 2% Flavonolglykoside
- 0,1-0,4% Cumarine: Umbelliferon, Herniarin
Indikation: Anwendung bei Harnwegserkrankungen, Rheumatismus, Hypertonie (Komm. E-)
Wirkmechanismus: Erhöhung der glomerul. Filtrationsrate (?)
Die pharmakologische Wirkung ist bislang nicht hinreichend belegt!