Heraclei radix
Droge: Heraclei radix / Bärenklauwurzel
Pflanze: Heracleum sphondylium / Wiesen-Bärenklau (syn.: Gemeiner Bärenklau)
Familie: Apiaceae / Doldenblütler
Gruppe: Cumarin- und Chromon-Drogen
Herkunft: Europa
- Meist mehrjährige, selten zwei- oder einjährige krautige Pflanze
- Knotige, hohle, meist gerippte und oft verzweigte Stängel
- Wechselständige, große Laubblätter, breitlappig und ein- bis dreifiederig; untere Blätter sind gestielt
- Zusammengesetzte Blütenstände (Dolden), die aus Döldchen aufgebaut sind; Hüllen fehlen meist oder fallen früh ab
- Meist zwittrige Blüten; äußere Blüten der Döldchen oft rein männlich; winzige Kelchzähne
- Kronblätter (Petalen) sind weiß bis rosa, ungleich groß und oft an der Basis umgebogen
- CAVE: Verwechslungsgefahr mit Heracleum mantegazzianum (Riesen-Bärenklau, invasiver Neophyt der ernsthafte phototoxische Schädigung der Haut verursacht) und Angelica archangelica (Echte Engelwurz)
Allgemein: Die getrockneten Wurzeln von wild wachsenden Pflanzen
Mikroskopie: Zahlreiche, große Ölgänge in konzentrischen Kreisen im Rindenparenchym angeordnet; ein Kreis sehr kleiner Sekretbehälter am Kambium
- Cumarin-Derivate und Furanochromone (Methoxsalen, Bergapten, Sphondin, Pimpinellin)
- Ätherisches Öl (wenig)
Indikation: Phototherapie der Psoriasis / (Anwendung bei Muskelkräpfen sowie GIT-Störungen: obsolet!)
Wirkmechanismus: Psoralene führen über einen zytostischen Mechanismus (DNA-Strangbrüche) zum Absterben unreifer, hyperproliferativer Keratinozyten
Nebenwirkungen: Phototoxizität an gesunder Haut, Leberschäden
- Junge Blätter und Sprosse des Wiesen-Bärenklau sind ungiftig und werden als Wildgemüse verzerrt. Größere Pflanzenstiele können geschält roh oder in Kompott gegessen werden.
- Insbesondere empfindliche Personen sollten beim Umgang mit der Pflanze Schutzhandschuhe tragen (Hautreizungen).
- CAVE: Gehalt an toxischen Furocumarinen zum Teil höher als bei der Verwechslung Riesen-Bärenklau (Herkulesstaude), Pflanze für Passanten jedoch weniger attraktiv.