Ginkgo folium
- Sommergrüner Baum mit einer Wuchshöhe von bis zu 40 m und einem möglichen Alter von über 1000 Jahren
- Eine Besonderheit in der Pflanzenwelt stellen die sehr charakteristischen fächerförmigen, breiten Laubblätter dar; in der Mitte mehr oder weniger stark eingekerbt
- Blattform variiert je nach der Stellung am Trieb und der Wuchskraft des Baumes, weshalb kaum ein Ginkgo-Blatt dem anderen gleicht
- Blätter von jungen Bäumen deutlich anders geformt als Blätter von alten Bäumen (= Altersdimorphismus)
- Weibliche und männliche Blüten wachsen zusammen mit Laub- und Niederblättern aus mehrjährigen Kurztrieben; Männliche Blüten aus 2 bis 3 cm langen Kätzchen
- Nach Befruchtung Entstehung des Ginkgosamen aus 2 bis 3 mm großen weiblichen Blüten; ähnelt äußerlich den Mirabellen und hat einen essbaren Kern
Allgemein: Gestielte, bis zu 10 cm lange, fächerförmige, flaschengrüne bis gelblich-grüne Blätter (oft zweilappig); an der Seite glatter, vorne jedoch leicht gewellter Blattrand; parallelnervig, ohne Mittelrippe und mit zahlreichen Verzweigungen. Die Blätter selbst finden keine therapeutische Verwendung (Komm. E-); eigentl. Droge: "Quantifizierter, raffinierter Ginkgotrockenextrakt") → Komm. E+ (z.B. Spezialextrakt EGb 761)
Mikroskopie: Charakteristische, stark nach außen gewölbte Epidermiszellen; einreihiges Palisadenparenchym; zahlreiche große Oxalatdrusen und einzelne Sekreträume
- Terpenlactone (Ginkgolid A, B, C, J, M sowie Bilobalid)
- 1 % Flavonoide, v. a. Flavonole (Astragalin, Qurecetin, Rutosid ), aber auch Biflavone (syn.: Amentoflavone) (Amentoflavon, Bilobetin, Ginkgetin, Isosginkgetin, Sciadopitysin)
Indikation: Bei ersten Anzeichen der Alzheimer-Demenz sowie durchblutungsbedingten Hirnleistungsstörungen; Schwindel ;Claudicatio intermittens (Stadium 2 der PAVK); Tinnitus
Wirkmechanismus: Steigerung der Durchblutung ('Mikrozirkulation'); Ginkolid B: PAF-Antagonist; Förderung der NO-Freisetzung (v. a. durch die Terpenlactone)
Nebenwirkungen: Magen-Darm-Beschwerden
- Giftige Anacardsäuren (Ginkolsäure) in Extrakten <5ppm! (sonst Gastroenteritis und Nephropathie möglich)
- Sinnvolle Dosierung: 120-240 mg/d (auch FAM mit deutlich niedrigeren Gehalten im Handel!)
- Spezialextrakt EGb 761 in Tebonin® (für dieses FAM existieren bislang die validesten Studiendaten)
- zahlreiche Präparate verschiedener Hersteller