Gentianae radix
Droge: Gentianae radix / Enzianwurzel
Pflanze: Gentiana lutea / Gelber Enzian
Familie: Gentianaceae / Enziangewächse
Gruppe: Sesquiterpenlacton- / Iridoid- (Bitterstoff-) Drogen
Herkunft: Alpen (bis 2500 m)
- Mehrjährige, bis 1,5 m hohe Pflanze mit mächtigem Wurzelstock
- Große parallelnervige Blätter
- Kräftige Blütentriebe mit gelben Blüten, die in Trugdolden in den Achseln von schalenförmigen Tragblättern stehen
Allgemein: Die braunen, bis 3 cm dicken Wurzeln (längsgefurcht) und deutlich dünneren Rhizome (quergerunzelt) werden im Frühjahr ausgegraben und anschließend schnell oder langsam getrocknet: Schnelltrocknung → zunächst helle Drogenstücke, dunkeln schnell nach bei der Lagerung Langsamtrocknung → ergibt rotbraune Wurzelstücke
Mikroskopie: Bruchstücke derbwandiger Netz- und Treppengefäße, daneben farbloses Parenchym mit gelegentlich sehr feinen Calciumoxalatnädelchen und Öltropfen.
- Bitterstoffglykoside mit einem Secoiridoidgrundkörper:
- Gentiopikrosid (2-3%), Amarogentin (0,08%)
- in Wurzeln einiger Enzianarten auch Amaroswerin (BW=58.000.000) und Amaropanin (BW=20.000.000)
- bitter schmeckende Di- und Trisaccharide (Gentianose)
- Xanthone, denen die Wurzeln ihre typische gelbe Färbung verdanken
Indikation: Als Stomachikum bei Appetitlosigkeit und Subazidität (Komm. E+)
Wirkmechanismus: Die Bitterstoffe stimulieren Magensaftsekretion
Nebenwirkungen: Kopfschmerzen
Amarogentin hat einen Bitterwert von 58 Millionen und ist damit neben Amaroswerin der bitterste bekannte Naturstoff
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