Frangulae cortex
Droge: Frangulae cortex / Faulbaumrinde
Pflanze: Rhamnus frangula (syn.: Frangula alnus) / Faulbaum
Familie: Rhamnaceae / Kreuzdorngewächse
Gruppe: Anthrachinon-Drogen
Herkunft: Europa und Westasien
- 3-5 m hoher Strauch mit brüchigen Zweigen
- Unangenehmer Geruch
- Breite Blätter haben auffällig gebogene Blattnerven
- Kleine grünliche Blüten
- Kleine schwarze Früchte
Allgemein: Arzneibuch schreibt eine mindestens ein Jahr lang gelagerte oder 1-2 Stunden bei 100°C erhitzte Droge vor: Kalkwassertest (frische Droge farblos, gelagerte Droge rot-blau-violett → Bornträger-Reaktion) oder Versetzen mit einer Lösung von 4-Nitrosodimethylanilin in Pyridin: blau-violette Farbe (frische Droge) braune Farbe (gelagerte Droge) In der frischen Rinde liegen die Glucofranguline überwiegend in der Form der genuinen reduzierten Glykoside vor (Anthron- und Dianthronglykoside), zusätzlich vorhandene Dianthronglykoside sollen die Vorstufe sein; durch die Lagerung/Erhitzung Umwandlung in die oxidierte Form sowie Abbau zu den Frangulinen und Aglyka
Mikroskopie: Calciumoxalat-Drusen sowie Kristallzellreihen, keine Steinzellen
- >6% Frangulin A + B und Glucofrangulin A + B (Aglykon: Frangulaemodin)
- Physicon, Chrysophanol
Indikation: Zur kurzzeitigen Anwendung bei Obstipation (Komm. E+)
Wirkmechanismus: Darm: siehe Aloe capensis
Nebenwirkungen: Darm: siehe Aloe capensis
Die Droge muss zur Oxidation der Anthrone gelagert oder künstlich gealtert werden (sonst: Brechreiz, Koliken, blutige Diarrhöen)