Cynarae folium
Droge: Cynarae folium / Artischockenblätter
Pflanze: Cynara scolymus (syn.: C. cardunculus) / Artischocke
Familie: Asteraceae / Korbblütler
Gruppe: Sesquiterpenlacton- / Iridoid- (Bitterstoff-) Drogen
Herkunft: Europa
- Im ersten Vegetationsjahr Bildung einer grundständigen Blattrosette; Die nächsten fünf Jahre Bildung von 0,5 bis zu 2 m hohen Stängeln mit Blütenständen
- Zwei- bis dreifach fiederschnittige, stachelige Laubblätter; 80 cm lang und 40 cm breit; Unterseite graufilzig behaart
- Körbchenförmiger Blütenstand mit stark fleischigem Blütenstandsboden
- Die unten fleischigen Hüllblätter sind bei kultivierten Formen kaum stachelig; werden die Blütenstände nicht geerntet, zeigen sich violette Röhrenblüten
- Es bilden sich zwei bis acht Millimeter lange Achänen mit einem Pappus aus zwei bis 3,5 cm langen, federigen Borsten
Allgemein: Frische oder getrocknete Blätter (als Tee) und der Extrakt (z.B. in Dragees). Die Blätter sind unterseits dicht filzig behaart und weisen eine fiedrige Nervatur auf.
Mikroskopie: Ober- und unterseits gewellte Epidermiszellen; kurze mehrzellige Drüsenhaare
- Bis zu 4% bitteres Sesquiterpenlacton Cynaropikrin
- Caffeoylchinasäurederivate wie Cynarin
- Zahlreiche Phenolcarbonsäuren wie Kaffesäure und Derivate
Indikation: Anwendung bei dyspeptischen Beschwerden (Komm. E+), allgemeinen Leberschäden, Dislipoproteinämien
Wirkmechanismus: Steigert den Gallenfluss durch die vermehrte Ausscheidung von Gallensäuren. Cholesterol wird in verstärktem Maße für die Neusynthese benötigt: LDL-Spiegel sinkt (um ca. 5-10%).
- Alle Fertigpräparate haben die Indikation Dyspeptische Beschwerden
- Cynaropicrin wirkt in vitro zytostatisch
- Ardeycholan®
- BilanCyn®
- Hepar-SL®
- Heparstad®
- Natu-hepa®
- Nemacynar®