Aloe capensis
Droge: Aloe capensis / Kap-Aloe
Pflanze: Aloe ferox / Bitterschopf
Familie: Asphodelaceae / Affodilgewächse
Gruppe: Anthrachinon-Drogen
Herkunft: Südafrika
- Kräftige sukkulente Pflanze mit breiten bedornten Blättern
- Rote oder orangefarbene Blüten
Allgemein: Langsam eingedampfter Saft gibt leberfarbene, matte Stücke: Aloe hepatica; schnell über dem Feuer eingedampfter Saft gibt tiefbraune, glänzende Stücke: Aloe lucida
- 12-25% Hydroxyanthracenderivate (nach AB mindestens 18%): Aloin (Barbaloin = Gemisch der beiden Diastereomere Aloin A und B), Aloeemodin, Chrysophanol, 5-Hydroxyaloin (7-Hydroxyaloin fehlt dagegen)
- Polysaccharide, Glykoproteine
- Bitterstoffe: Aloenin A und B (bitter durch Lactonring)
- Gehalt an Hydroxyanthracenderivaten immer geringer als Curaçao-Aloe; Aloenin B soll antihistaminisch wirken
Indikation: Verwendung bei Obstipation (Komm. E+)
Wirkmechanismus: Antiabsorptiv und hydragog ; Kolon: stationäre Kontraktionen gehemmt, propulsive gefördert; aktive Chloridsekretion gesteigert, Hemmung der Na+-/K+-ATPase im Darm?
Nebenwirkungen: Kalium↓ Darmträgheit, im Tierversuch mutagen (Monomere Aglyka!)
- Gewinnung der Droge Aloe in der Regel nach einer der beiden Methoden:
(1) Im März oder April abgeschnittene Blätter werden mit der Schnittfläche nach unten aufgeschichtet am Rande einer mit Ziegen- oder Pferdehaut ausgelegten Grube → auslaufender Saft wird gesammelt → langsames eindicken durch verdunsten an der Sonne → kristalline Aloinabscheidung → lederfarbene Hepatica-Ware → außen matt
(2) (Maschinelles) wegschneiden der äußeren, aloinenthaltenden Blattschichten - Zugabe von Vit. C & E nach patentierten Verfahren; Aufbewahrung in Edelstahltanks (Stabilisierung) - Eine weitere Droge ist Aloe vera → Gel aus dem nicht bitteren, schleimigen Gewebe des Blattinneren
- Aloe capensis (verschiedene Hersteller)