Tanaceti parthenii herba
Droge: Tanaceti parthenii herba / Mutterkraut
Pflanze: Tanacetum parthenium (syn.: Chrysanthemum parthenium) / Mutterkraut (Syn. Falsche Kamille, Zierkamille, Fieberkraut)
Familie: Asteraceae / Korbblütler
Gruppe: Sesquiterpenlacton- / Iridoid- (Bitterstoff-) Drogen
Herkunft: Östl. Mittelmeergebiet
- 30 bis 80 cm hohes, stark aromatisch riechendes Kraut.
- Stängel gerippt und oben verzweigt
- Zarte Blätter, hellgrün, fast unbehaart, eiförmig; gefiedert bis fiederspaltig
- Blütenköpfchen meist gefüllt; stehen zu fünf bis 30 in lockeren Doldenrispen
- Weiße Zungenblüten, gelbe Röhrenblüten; erinnern an Kamille
Allgemein: Leicht kantige Stängelstücke von rötlich-brauner Farbe, nur wenig behaart; breite, fiederteilige bis gefiederte Blätter mit leicht gesägtem Rand; Blütenkörbchen mit dachziegelartig angeordneten Hüllkelchblättern, gelben Röhrenblüten und weißen Zungenblüten; braune, hell gerippte Achänen von bis zu 1,5 mm Länge.
Mikroskopie: Mehrzellige, einreihige Deckhaare mit 3-5 kleinen, dickwandigen, rechteckigen Zellen mit langer, schlanker Endzelle, oft rechtwinklig zu den Basalzellen gekrümmt; anomocytische Spaltöffnungen auf beiden Blattseiten; Cuticularstreifung durch wellige Epidermiszellen; Kristallrosetten aus Calciumoxalat in den Röhrenblüten; pappilöse Epidermiszellen der Kronblätter; kugelige, triporate Pollenkörner
- Bittere Sesquiterpenlactone: Parthenolid etc.
- 0,75% ätherisches Öl (aus Monoterpenen wie Campher, Camphen, Chrysanthenylacetat, Germacren, Terpinen-4-ol etc.)
- Flavonoide (v. a. Apigenin. Luteolin)
Indikation: Anwendung bei Migräne und Arthritis
Wirkmechanismus: Parthenolid hemmt Bildung inflammatorischer Arachidonsäure-Stoffwechselprodukte, wirkt zytotoxisch und verhält sich zudem Serotonin-antagonistisch; Extrakte sollen antithrombotisch wirken
Nebenwirkungen: Mucositis, GIT; CAVE: Korbblütler-Allergie!
Vor allem in Großbritannien und Kanada zur Selbstmedikation bei Migräne