Silybi mariani fructus (Cardui mariae fructus)
Droge: Silybi mariani fructus (Cardui mariae fructus) / Mariendistelfrüchte
Pflanze: Silybum marianum / Mariendistel
Familie: Asteraceae / Korbblütler
Gruppe: Flavonoid-Drogen
Herkunft: Südeuropa
- Große krautige Pflanze; Wuchshöhen von bis zu 250 cm
- Große, grünweiß marmorierte Blätter; dornig gezähnt
- Purpurrote, kugelförmige Korbblütenstände
- In den Blütenständen Entwicklung von samenartigen Früchten (Achänen); silbrig glänzender Pappus
Allgemein: Bis max. 7 mm lange und halb so breite Früchte von unregelmäßig-ovaler Form und mit hellbrauner matter oder dunkelbrauner glänzender Oberfläche; an dem einen Ende befindet sich eine markante, sich verjüngende Ausstülpung, am anderen Ende ein kleiner Nabel
Mikroskopie: Oxalatdrusen; kugelige Öltröpfchen; rot gemusterte Fruchtwandwpidermis (Pigmentzellen)
- 1,5-3% Silymarin: Wirkstoffkomplex aus Silybin A, Silydianin und Silychristin (Flavonolignane; unterschiedliche Verknüpfung am Flavonolgrundgerüst Taxifolin) → lokalisiert in der Fruchtwand
- Flavanonole: Taxifolin (= 2,3-Dihydroquercetin)
- 20-30% fettes Öl (60% Linolsäure, 30% Ölsäure, 9% Palmitinsäure in den Triglyceriden)
- 25-30% Eiweiß
Indikation: Anwendung bei toxischen Lerberschäden (z.B. Knollenblätterpilz-Vergiftung), unterstützende Behandlung chronischer Leberentzündungen; dyspeptische Beschwerden (Komm. E+)
Wirkmechanismus: Silybin erhöht die Aktivität der RNA-Polymerase I und führt somit zu einer Steigerung der Proteinbiosythese und DNA-Reparatur
(Die RNA-Polymerase I wird von α-Amanitin gehemmt)
Hemmung von Carrieren in der Leberzellmembran, die für den Import von Giften (z.B. Amanitin) zuständig sind
Nebenwirkungen: Silymarin ist selbst bei Zufuhr großer Dosen (20,0 g/kg Maus per os) untoxisch.
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