Sambuci flos, Sambuci fructus
Droge: Sambuci flos, Sambuci fructus / Holunderblüten, Holunderbeeren
Pflanze: Sambucus nigra / Schwarzer Holunder
Familie: Adoxaceae / Moschuskrautgewächse
Gruppe: Flavonoid-Drogen
Herkunft: Europa
- Strauch oder bis zu 6 m hoher Baum
- Sparrige Ästen (enthalten weißes Mark)
- Schirmförmige Trugdolden
- Schwarze, sehr saftreiche Beerenfrüchte
Allgemein: In der Regel zerkleinerte, weißlich-gelbe Einzelblüten, möglichst ohne weitere Doldenbestandteile (Qualitätsmerkmal!); selten auch Knospen
Mikroskopie: Charakteristisch ist das gehäufte Auftreten von Kristallsandzellen; die tricolpaten Pollenkörner haben eine sehr fein punktierte Exine.
- Flavonoide: Rutin, Isoquercetin, Hyperosid
- Ätherisches Öl: butterartige Konsistenz durch die in geringer Menge enthaltenen freien Fettsäuren (Palmitinsäure)
- Gerbstoffe
- Polysaccharide
- Kaliumsalze
- Sambunigrin in Samen der Früchte (cyanogenes Glykosid)
Indikation: Anwendung bei Katarrhen der Atemwege und Reizhusten; als Diaphoretikum bei Erkältungskrankheiten
Wirkmechanismus: Sekretolytisch, Vermehrung des Bronchialschleims, schweißtreibend
In Gegenwart von Wasser spaltet das cyanogene Glykosid Blausäure ab. Durch Erhitzen zerfällt Sambunigrin und verliert somit seine toxische Wirkung.