Ratanhiae radix
Droge: Ratanhiae radix / Ratanhiawurzel
Pflanze: Krameria lappacea (syn.: K. triandra) / Rote Ratanhia
Familie: Krameriaceae / Ratanhiengewächse
Gruppe: Anthocyan-Drogen und Gerbstoff-Drogen
Herkunft: Anden von Bolivien und Peru
- Strauch mit Wuchshöhen von 20 bis zu 100 cm
- Kräftiges Wurzelsystem mit einer langen Hauptwurze(5 bis 10 cm dick) und sehr langen, ästigen Nebenwurzeln(etwa 3 cm dick)
- Äste sind niederliegend und bis zu 1 m lang
- Wechselständige, eiförmige Laubblätter; klein, 1 cm lang, 3 bis 4 mm breit, ganzrandig, stachelspitzig und grau seidig behaart
- Gestielte, vierzählige und zwittrige Blüten stehen achselständig über zwei Hochblättern
- Stachelige, behaarte, holzige bis ledrige Frucht enthält nur einen eiförmigen Samen
Allgemein: Vom Rhizom befreite, gewaschene und im Schatten getrocknete Wurzel; diese ist von rötlichbrauner Farbe und nur wenig verzweigt; unauffälliger Geruch, deutlich adstringierender, leicht bitterer Geschmack
Mikroskopie: Tüpfelgefäße; Rundliche Stärkekörner mit Spalt; gelbe Bastfasern und Calciumoxalatkristalle; rotbraune Korkfragmente; Rindenparenchym oft mit Stärke; pos. Fe(III)-Chlorid-Färbung
- Gerbstoffe: Proanthocyanidine, bei lägerer Lagerung enstehen aus diesen unlösliche Phlobaphene (Ratanhiarot siehe auch Tormentillae rhizoma)
- Lignan und Norlignane
- Ratanhin (= N-Methyltyrosin)
Indikation: Verwendung von Ratanhia-Tinktur bei Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenraum (Komm. E+)
Wirkmechanismus: Adstringierend → Abdichtung der Schleimhaut, antiphlogistisch
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