Equiseti herba
Droge: Equiseti herba / Schachtelhalmkraut
Pflanze: Equisetum arvense / Ackerschachtelhalm (syn.: Zinnkraut)
Familie: Equisetaceae / Schachtelhalmgewächse
Gruppe: Flavonoid-Drogen
Herkunft: Sehr weite Verbreitung auf der Nordhalbkugel, eingeschleppte Vorkommen in Südafrika, Australien und Neuseeland.
- Ausdauernder Geophyt mit einer üblichen Wuchshöhe von 10-50 cm
- Reich verzweigte, behaarte Rhizome treiben bis 1,60 m tief in den Boden hinein
- Hohle Stängel mit 6 bis 20 Rippen, die glatt oder mit stumpfen, niedrigen Papillen besetzt sind
- Zu unterscheiden sind die sporangientragenden (= fertilen) Triebe von den sterilen Laubtrieben
Allgemein: Getrocknete, sterile, grüne Sprossteile von Equisetum arvense; auffällig sind die 2-6 cm langen durch Knoten getrennte Abschnitte (= Internodien). Nahezu geschmacklos, knirscht beim Kauen zwischen den Zähnen
Mikroskopie: Paracytische Spaltöffnungen; zweizellige Epidermishöcker (bes. gut zu sehen nach Zerkleinerung der Droge und kurzem Aufkochen mit Chloralhydrat)
Verfälschung: E. palustre (Sumpfschachtelhalm) → enthält Palustrin, ein Spermidin-Alkaloid (für Weidevieh toxisch durch Vit. B1-abbauende Thiaminase); Unterscheidungsmerkmal: Epidermishöcker bestehen hier nur aus einer und nicht aus zwei Zellen
- Flavonglykoside: Isoquercitrin, Equisetrin (= Kämpferol-7-diglucosid)
- 6-9% Kieselsäure (in der Pflanze bis zu 10% in gelöster Form als Hexasäure)
- Mineralsalze (vor allem Kalium)
- Polyen- und Dicarbonsäuren: Equisetolsäure (C30)
- Sitosterin
- Vitamin C
- Kaffeesäurederivate
Indikation: Innerlich: Durchspültherapie bei Harnwegsinfekten und Nierengries
(Komm. E+); äußerlich zur Unterstützung der Wundheilung
Wirkmechanismus: Harntreibend (leicht); Kieselsäure unterstützt zudem die Bildung von Binde- und Abschlussgeweben
- Die Droge wird auf Grund des hohen Kieselsäure-Gehalts auch zum Putzen von Zinngeschirr verwendet (daher die synonyme Bezeichnung Zinnkraut)
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