Urticae folium, U. herba
Droge: Urticae folium, U. herba / Brennnesselblätter, Brennnesselkraut
Pflanze: Urtica dioica, U. urens / Große Brennnessel, Kleine B.
Familie: Urticaceae / Brennnesselgewächse
Gruppe: Herzglykosid-Drogen (kardiotone Steroide)
Herkunft: Mittel- und Osteuropa
- Ausdauernde, zweihäusige Pflanze, mit Wuchshöhen von 30 bis 300 cm
- Kräftiges Rhizom; Bildung von Ausläufern (= Stolonen)
- Kieselsäurehaltige Brennhaare
- Gegenständig stehende Blätter; gesägter (selten doppelt gesägter) Blattrand
- Radiärsymmetrische Blüten; grünlich oder bräunlich
- Oberständiger Fruchtknoten
- Ovale bis breit-eiförmige Nussfrucht; 1 bis 1,4 mm lang und 0,7 bis 0,9 mm breit
Allgemein: Eingerollte, bräunlichgrüne bis schwarzgrüne (Oberseite) bzw. hellgrüne (Unterseite) Blattbruchstücke mit auffälligen, vereinzelt lokalisierten Brennhaaren; viele zierliche Borstenhaare; grob gesägter Rand; vereinzelt auch Teile der grünen Blütenrispen; bis max. 3 mm dicke, vierkantige Stängelbruchstücke
Mikroskopie: Brennhaare; bis 70 µm große Cystolithen im Mesophyll
- Flavonoide: Quercetin-, und Kämpferolglykoside
- Cumarine: Scopoletin
- Bis zu 5% Kieselsäure
- Kaffeesäureester
Indikation: Anwendung bei rheumatischen Beschwerden, sowie zur Durchspülung bei Harnwegserkrankungen (Komm. E+)
Wirkmechanismus: Antiphlogistisch + analgetisch durch Hemmung der COX und LOX-5, und Hemmung von NFkB, (Diurese)
Nebenwirkungen: Allergien, leichte GIT-Reizungen möglich
- Studien: Linderung der Gelenkbeschwerden zwischen 40 u. 90 % (z.B. Rheuma-Hek®)
- Bezüglich der wirksamen Bestandteile ist wenig bekannt, allerdings ist die Blatt-Krautdroge keine Phytosterol-Droge
- Brennhaare: Emergenzen mit ACh, Histamin, Serotonin, Ameisensäure