Scillae bulbus
Basisinfos
Droge: Scillae bulbus / Meerzwiebel
Pflanze: Urginea maritima (syn.: Drimia maritima) / Weiße Meerzwiebel
Familie: Asparagaceae / Spargelgewächse
Gruppe: TERPENOID-DROGEN, Herzglykosid-Drogen (kardiotone Steroide)
Herkunft: Mittelmeerraum
Pflanze
- Ausdauernde, krautige Pflanze mit Wuchshöhen von etwa 50 cm (nichtblühend); einschließlich des Blütenstandes bis zu 150 cm
- Grundständige Laubblätter; breit-lanzettlich, bis zu 50 cm lang; überdauern das Winterhalbjahr und welken im Frühsommer
- Überdauert die sommerliche Trockenzeit als Geophyt im Ruhezustand; mächtige Zwiebel (Name!), bis zu 15 cm im Durchmesser, bis zu 3 Kilogramm schwer; weiße oder rote Farbe (rassenabhängig)
- Austreiben der Blätter im Herbst (August bis Oktober)
- Nach Austreiben der Blätter: reichblütiger, traubiger Blütenstand mit bis zu 40 cm Länge
- Sechs Blütenhüllblätter bis 8 Millimeter lang; weißlich, mit purpurnem oder grünem Mittelnerv
Droge (inkl. Mikroskopie)
Allgemein: - Getrocknete Zwiebelschuppen der weißzwiebligen Varietät - Schuppige, kinderkopfgroße bis 3 kg schwere Zwiebel - Ernte im Spätsommer vor dem Austreiben - Rote Varietät → schwerer; rot pigmentierte äußere Zwiebelschuppen
Allgemein: Große Calciumoxalatnadeln, Schraubengefäße
- Weiße Varietät: 15 herzwirksame Glykoside vom Bufadienolid-Typ (1,8%)
→ Hauptglykoside: Glucoscillaren A, Scillaren A und das daraus durch Scillarenase-Spaltung entstandene Proscillaridin A (Aglykon: Scillarenin) - Rote Varietät → Hauptglykosid Scillirosid (Aglykon: Scillirosidin)
Biogenese (der wichtigsten Inhaltsstoffe)
Indikation: Anwendung bei Herzinsuffizienz NYHA II-IV (Komm E+)
Wirkmechanismus: Hemmung der Na+-/K+-ATPase durch Konkurrenz mit K+ von außen
Nebenwirkungen: Farbensehen, Erbrechen, Verwirrtheit, Bradykardie, AV-Block, Kammerflimmern