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Digitalis purpureae folium

Pflanze, Zeichnung*
Pflanze, Zeichnung*
Pflanze, Foto 1*
Pflanze, Foto 1*
Pflanze, Foto 2**
Pflanze, Foto 2**
Droge, Foto***
Droge, Foto***

Droge: Digitalis purpureae folium / Rote Fingerhutblätter

Pflanze: Digitalis purpurea / Roter Fingerhut

Familie: Plantaginaceae / Wegerichgewächse

Gruppe: Herzglykosid-Drogen (kardiotone Steroide)

Herkunft: Gebirgsgegenden von Nord- und Westeuropa

  • Zweijährige krautige Halbrosettenpflanze; seltener ausdauernd und aus den basalen Achselknospen wieder austreibend
  • Im ersten Jahr Bildung einer Grundblattrosette; im Folgejahr ein bis zu 150 cm hoher Spross, oberwärts mit purpurrot-violetten oder selten weißen, bis 6 cm langen, fingerhutähnlich geformten Blüten besetzt
  • Lang gestielte untere Blätter besitzen einen keilig verschmälerten Grund, die oberen sind ungestielt; kerbige Sägung am Rand und unterseits grauweiße Behaarung

Allgemein: Unterseite behaart; stark hervortretende Netznervatur; genormte“, „standardisierte“ oder „titrierte“ Droge → auf einen bestimmten Wirkstoffgehalt eingestellte Pulverform; einjährige Pflanze bevorzugt → höherer Glykosidgehalt (Ernte September bis November)

Mikroskopie: Kollabierte Gliederhaare mit punktierter Cuticula; kleine Drüsenhaare: eine Stielzelle mit zwei Köpfchenzellen oder umgekehrt

  • 0,15-0,4% Cardenolid-Glykoside: Digitoxigenin, Gitoxigenin und Gitaloxigenin 
  • Hauptglykoside: 60% Lanatosid A und B (= "Purpureaglykoside"); daneben Digitoxin, Gitoxin und Gitaloxin
  • Primärglykoside A und B sowie Glucogitaloxin gehen sehr leicht durch Digipurpidase-Einwirkung unter Glucoseabspaltung in die Sekundärglykoside Digitoxin, Gitoxin und Gitaloxin über
  • Primärglykoside sind Tetraglykoside, Sekundärglykoside sind Triglykoside
  • herzunwirksame Pregnanglykoside (Digitanolglykoside): Lactonring fehlt
  • Spirostanolglykoside: als Saponine verbessern sie durch Lösungsvermittlung die Resorption der Cardenolidglykoside
  • Zuckerkomponenten: Digitoxose, Digitalose, Glucose

Digitoxigenin
Digitoxigenin
Gitoxigenin
Gitoxigenin
LanatosidA
LanatosidA
LanatosidB
LanatosidB

Indikation: Anwendung bei Herzinsuffizienz (NYHA II-IV)

Wirkmechanismus: Hemmung der Na+-/K+-ATPase durch Konkurrenz mit K+ von außen

Nebenwirkungen: Farbensehen, Erbrechen, Verwirrtheit, Bradykardie, AV-Block, Kammerflimmern

  • Die Glykoside unterscheiden sich von den Glykosiden aus D. lanata nur durch das Fehlen einer Acetylgruppe am äußersten Digitoxosemolekül
  • Glycosidreihe C fehlt
  • Reine Industriedroge, keine Phytopharmaka 
  • 1 bis 4 Zucker pro Glykosid, D-Glucose nur terminal
  • Wirkung stark abhängig von der K+-Konzentration im Plasma
  • CAVE: Sämtliche Pflanzenteile sind hochgiftig; bereits der Verzehr von wenigen Blättern kann zu einer tödlichen Vergiftung führen!

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