Chelidonii herba
Basisinfos
Droge: Chelidonii herba / Schöllkraut
Pflanze: Chelidonium majus / Schöllkraut
Familie: Papaveraceae / Mohngewächse
Gruppe: ALKALOID-DROGEN, Benzylisochinolin- Alkaloid-Drogen
Herkunft: Europa, Asien
Pflanze
- Mehrjährige krautige Pflanze
- Gefiederten Blätter
- Orange-gelbe Blüten (an Gallenfarbe erinnernd → Signaturenlehre!)
Droge (inkl. Mikroskopie)
Allgemein: Allgemein: Bei 60-70°C rasch getrocknetes Kraut; Reste von gelbem Milchsaft im Stengel; Früchte kommen eher selten vor (längliche Kapseln mit dunkel gefärbten Samen)
Mikroskopie: Gegliederte Milchsaftröhren (10 - 25 µm), welche stets in unmittelbarer Nähe der Leitbündel lokalisiert sind und einen gelblich-braunen, körnigen Inhalt enthalten CAVE: Schöllkraut gehört gemäß AMK zu den bedenklichen Stoffen/Rezepturarzneimitteln, "wenn nicht sicher gestellt ist, dass höchstens 2,5 mg Gesamtalkaloide, berechnet als Chelidonin, pro Tag eingenommen werden" (Pharm. Ztg., 156. Jahrgang, 14. April 2011)
- 0,1-1% Benzylisochinolinalkaloide → vorwiegend im Milchsaft als Salze; Hauptalkaloide: Coptisin (Berberin-ähnliches Alkaloid), Chelidonin (v.a. in der Wurzel)
- Wenig Benzophenanthridin-Alkaloide: Sanguinarin, Chelerythrin
Biogenese (der wichtigsten Inhaltsstoffe)
Indikation: Anwendung bei dyspeptischen Beschwerden und allgemeine Gallenleiden
Wirkmechanismus: Antimikrobiell und antiviral (DNA-Interkalierende Eigenschaft von Berberin und Sanguinarin) - Gallenflüssfördernd (Droge stimuliert die Gallenbildung und nicht nur den Gallenfluss)
Nebenwirkungen: Magenkrämpfe, Koliken und Benommenheit (CAVE: Anwendung in Form von Tee ist als bedenklich anzusehen!)