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Belladonnae folium

Pflanze, Zeichnung*
Pflanze, Zeichnung*
Pflanze, Foto 1**
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Pflanze, Foto 2***
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Pflanze, Foto 3***
Pflanze, Foto 3***
Droge, Foto****
Droge, Foto****

Droge: Belladonnae folium / Belladonnablätter

Pflanze: Atropa belladonna / Schwarze Tollkirsche

Familie: Solanaceae / Nachtschattengewächse

Gruppe: Benzylisochinolin- Alkaloid-Drogen, Tropan-Alkaloid- Drogen

Herkunft: Süd- und Mitteleuropa; wächst bevorzugt auf kalkhaltigen Böden

  • Ausdauernde, krautige Pflanze, mit Wuchshöhen zwischen 50 cm und 150 cm 
  • Sommergrüne, ganzrandige und ungeteilte Laubblätter; behaart
  • Charakteristische Paarbildung der Blätter im Bereich des Blütenstandes
  • Oft violett überlaufene grün-violette, zwittrige Blüten
  • Der Aufbau der Frucht gleicht einer Tomate, sie ist jedoch viel kleiner und durch den hohen Anthocyangehalt dunkel gefärbt

Allgemein: Getrocknete Blätter, manchmal mit blühenden und gelegentlich Früchte tragenden Zweigspitzen der getrockneten Pflanze; stark braun verfärbte Blätter sind ein Hinweis auf die Verschiebung der Mengenverhältnisse Hyoscyamin: Atropin zugunsten des Racemates; CAVE: alkaloidhaltig sind alle Pflanzenteile!

Mikroskopie: Kristallsandzellen; anisocytische Spaltöffnungen mit 3 bis 5 Nebenzellen; Bruchstücke von Drüsenhaaren (relativ selten)

  • 0,3-1% Alkaloide: davon etwa 75 % S-Hyoscyamin; geringe Mengen S-Scopolamin (Racemat heißt Atroscin), Apoatropin, Belladonnin, und Cuskhygrin (die Nebenalkaloide bzw. Racemate entstehen überwiegend erst bei unsachgemäßer Trocknung oder beim Extrahieren)
  • Flavonolglykoside und Anthocyane (verantwortlich für dunkle Färbung der Frucht)
  • Cumarine: Scopoletin

Hyoscyamin
Hyoscyamin
Scopolamin
Scopolamin
Apoatropin
Apoatropin
Scopoletin
Scopoletin

Indikation: Anwendung bei GIT-Krämpfen, Kinetosen, Koliken (Komm. E+)

Wirkmechanismus: Anticholinerge Eigenschaften der enthaltenen Alkaloide

Nebenwirkungen: Mundtrockenheit, Verwirrtheit, Mydriasis, Harnverhalt, Obsitpation, Atemlähmung (!)

  • Bei Kindern führen bereits drei bis fünf Beeren, bei Erwachsenen 10 Beeren aufwärts, innerhalb von 14 Stunden zum Tod durch Atemlähmung. Die Dauer der Hauptwirkung beträgt 3 bis 4 Stunden, am Auge kann sie 3 bis 4 Tage anhalten.Vergiftungen durch die Blätter treten bereits ab 0,3 g auf, durch die Wurzel bei noch geringeren Mengen.  
  • Atropin ist ein wichtiges Antidot bei Vergiftungen mit Cholinesterasehemmstoffen wie z.B. Parathion und war bis zur Änderung der ApBetrO zum 12.06.2012 Bestandteil des Notfalldepots in deutschen Apotheken.
  • Der Name Tollkirsche stammt von der zental psychotischen Wirkung der Tropanalkaloide (CAVE: Missbrauch als Halluzinogen!)
  • Der Name belladonna steht für italienisch "Schöne Frau" und rührt daher, dass sich Frauen früher den atropinhaltigen Saft in die Augen getropft haben, was eine Pupillenerweiterung herruft, welche mit einer höheren Attraktivität assoziiert ist.

  • homöopathische Präparate (als Mono- und Kombi- = Composita)


Belladonna und Derivate, rein:

  • Dysurgal® 0,5 Tabletten (Atropin)
  • Atropinsulfat Braun 0,5mg/ml (Atropin)
  • Spasman® scop. (Butylscopolaminiumbromid)
  • Buscopan® (Butylscopolaminiumbromid)

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