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Thema: Nierentransplantation, Antihypertensiva

  1. #1
    Premium-User Avatar von Michael Desing
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    Freiburg
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    Nierentransplantation, Antihypertensiva

    Guten Tag,

    nach Nierentransplantation ist Hypertonie durchaus häufig - gibt es da Empfehlungen für Antihypertonika?
    Ca-Antagonisten scheinen besonders gerne eingesetzt zu werden, bei Diltiazem müsste man Ciclosporin reduzieren. Wie sieht es hier mit ACE-Hemmern aus? Zum Teil werden sie laut Fachinfo mangels Erfahrung "nicht empfohlen" , sie können aber Proteinurie/Hämatokrit senken - was erwünscht sein kann, Gefahr einer Hyperkaliämie scheint erhöht zu sein ( v.a mit Ciclosporin ) , zum Teil sind sie auch kontraindiziert ( Benazepril, Fosinopril..). Betablocker sind evtl riskant wegen Lipid/Glucosestoffwechselrisiken...
    Vielleicht hat ja jemand hier Erfahrungen, Literaturhinweise oder es gibt eine gute Leitlinie?
    Vielen Dank für Tipps etc..!

    Herzliche Grüße

    Michael Desing

  2. #2
    Moderator und Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Oliver Scholle
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    444
    Guten Tag Herr Desing,

    entschuldigen Sie die Wartezeit.

    Die Frage scheint in einem anderen Forum besser geeignet zu sein, daher verschiebe ich das Thema dorthin.
    Es wird sich sicherlich bald Ihrer Frage gewidmet.

    Viele Grüße,
    Oliver Scholle
    Ihr Moderator und Experte im Forum Pharmazeutische Praxis
    Rechtlicher Hinweis: Die hier eingestellten Kommentare geben die persönliche Meinung des Beitragstellers wieder und haben keinerlei rechts- empfehlenden oder rechtsbindenen Charakter.

  3. #3
    Premium-User Avatar von Dr. Juliane Kresser
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    Hallo Herr Desing, Herr Scholle,
    komplexes Thema!!!

    Bei Auftreten eines Bluthochdruckes ist es zunächst notwendig, die Ursachen zu ergründen. Nach einer Transplantation ist es beispielsweise möglich, daß Medikamente sich ungünstig auf den Blutdruck auswirken, die zur Abstoßungsbehandlung gegeben werden. Dies gilt beispielsweise für Ciclosporin (Sandimmun®), das dann nach Rücksprache mit dem Transplantationsarzt ggf. durch ein anderes, weniger auf den Blutdruck wirkendes Medikament ersetzt werden muss.

    Zur Überprüfung der Qualität der Blutdruck-Einstellung ist ein Blutdruck-Langzeitprofil dringend erforderlich, das in jährlichen Abständen durchgeführt werden sollte. Weil gerade bei Transplantierten ein „paradoxes Blutdruckprofil“ auftreten kann: Während beim „normalen“ Bluthochdruck-Kranken die Blutdruckwerte tagsüber höher sind als nachts, treten diese bei einem Nierentransplantierten umgekehrt des Nachts wesentlich höher auf als tagsüber. Dies muss bei der zeitlichen Gestaltung der Tabletten-Einnahme berücksichtigt werden.

    Grundsätzlich gibt es nur die hochindividualisierte Therapie der Posttransplant-Hypertonie (PTHTN) und leider keine breite Lösung.
    Anbei ein sehr guter Artikel aus dem JOURNAL FÜR HYPERTONIE:

    http://www.kup.at/kup/pdf/5492.pdf

    Ab Seite 12 - 13 Medikamentöse Behandlung der Posttransplant-Hypertonie

    PTHTN selbst stellt einen massiven Risikofaktor für Pa-
    tienten und Transplantatüberleben dar. PTHTN muß eben-
    so restriktiv wie die Hypertonie bei Diabetikern oder Pati-
    enten mit eingeschränkter Nierenfunktion behandelt wer-
    den, wobei als Zielblutdruck ein Wert unter 135/85 mmHg
    angestrebt werden sollte. Bisher konnte keine überzeugen-
    de Überlegenheit einer bestimmten Substanzgruppe ge-
    zeigt werden. Zwar liegen Daten zu besserer Kurzzeit-
    Transplantatfunktion bei CA-Gabe vor, jedoch ist anzu-
    nehmen, daß sich auch im Fall der PTHTN, wie bei Patien-
    ten mit chronischer Niereninsuffizienz, eine Überlegen-
    heit der ACE-Hemmer und ARB auf lange Sicht zeigen
    wird. Die klinische Erfahrung lehrt uns im Moment eine an
    die Komorbiditäten angelehnte Medikamentenwahl ein-
    zusetzen und für jeden Transplantierten eine maßge-
    schneiderte antihypertensive Therapie vorzuschreiben.


    Viele Grüße
    JK
    Geändert von Dr. Juliane Kresser (20.03.2013 um 08:38 Uhr)

  4. #4
    Premium-User Avatar von Kristina Verhoeven
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    12.02.2013
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    49
    Hallo!
    Also ich weiß von meinem Cousin, dass er Telmisartan bekommt.
    Und von einem Kunden in der Apotheke weiß ich, dass er Amlodipin, Metotprolol, Ramipril und Moxonidin bekommt.
    Es ist ja auch auch abhängig welche Begleiterkrankungen der Patient hat (KHK, Herzinsuffizienz, Diabetes o.a.)
    Viele Grüße
    Kristina Verhoeven

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