Hallo Frau Gems,
also ob "Zillertaler Lotion" für die angegebene Rezeptur die richtige Bezeichnung ist, kann ich Ihnen nicht sagen. Solche vermeintlich regionalen Spezialitäten sind in der Regel nicht in gängigen Formelsammlungen enthalten. Läge Ihnen die Zusammensetzung nicht vor, hätten Sie das recht, diese beim Arzt abzufragen, da solche Namen nicht als allgemein geläufig gelten und nicht als standardisiert zu bezeichnen sind.
Ob die Mischung vor dem Hinetrgrund der unterschiedlichen Emulsionssysteme physikalisch stabil sein wird, lässt sich theoretisch nicht sagen. Womöglich kann der Hersteller der Neribas Produkte zu deren Mischbarkeit etwas sagen. Den sollte man in solchen Fällen grundsätzlich zuerst fragen. Betreffend die Wirkstoffstabilität sehen wir hier kein Problem.
Ansonsten bin ich nicht sicher, ob bei der Zusammenstellung möglicher Unverträglichkeiten bei den Konservierungsmitteln nicht etwas durcheinander geraten ist. Ich kann nur eine Information finden, dass z. B. PHB-Ester mit nichtionischen Emulgatoren unverträglich seien (nicht Konservierungsmittel). In Wallhäußers "Praxis der Sterilisation..." steht tatsächlich etwas über die Inaktivierung von PHB-Estern durch nichtionische Tenside. Allerdings gibt es zahlreiche entsprechend konservierte nichtionische Cremes unter den Fertigarzneimitteln. Die Praxisrelevanz sehe ich bei Rezepturen nicht. Zum Chlorokresol heißt es im Wallhäußer sogar, dass die Kombination mit nichtionischen Tensiden möglich ist. Die in den Neribas-Produkten enthaltenen PHB-Ester liegen in ihrer Neutralform vor, nicht als Salze. Das tut aber insofern nichts zur Sache, als dass die Konservierungsstoffe jeweils phenolische Struktur haben, und Phenole neben Phenolen keine Wechselwirkung miteinander eingehen.
Viele Grüße
Antje Lein
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