Es handelt sich mit großer Wahrscheinlichkeit um eine 1%ige Lösung in Ethanol. Die Fragen, die sich hier stellen, sind folgende:
Ist durch Verdunstung des Ethanols die Konzentration gestiegen? Haben sich im Verschlußbereich Ablagerungen gebildet, die bei Betätigung reagieren (explodieren) könnten?
Dennoch ist die Explosionsgefährlichkeit der Lösung als gering anzusehen. Zu beachten ist allerdings, dass Nitroglycerin auch als Mischung dieser Konzentration als giftig eingestuft ist.
Soweit es sich um eine größere Flasche handelt, kommt man um eine gesonderte Entsorgung nicht herum, wobei man zweckmäßigerweise das ggf. vorhandene Nitroglycerin mit Ethanol in Lösung bringt (s.u.) und die Flasche nebst weiterem Gefäß mit Ethanol entsorgen läßt. Bitte vorher Rücksprache mit dem Entsorger halten
Ansonsten wäre es möglich, das Fläschen in ein Wasser/Ethanolgemisch zu legen, bis sich der Verschluß ganz leicht öffnen läßt. Das Wasser/Ethanolgemisch wird anschließend mit HCl gut angesäuert und großzügig Zinngranalien eingestreut (Mehrfach wiederholen). Das Nitroglycerin wird dabei in Glycerin überführt. Dieses Vorgehen wäre unter dem Abzug mit Schutzmaßnahmen bei kleinen Mengen möglich.
Mit bestem Gruß
Dr. Detlev Bregulla
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