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Thema: Blanel und Niere

  1. #1
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    Blanel und Niere

    Im Medicheck wird man bei einer eingeschränkten Nierenfunktion (GFR66ml/min) darauf aufmerksam gemacht, dass lt Fachinfo Blanel hier nicht angewendet werden soll. Wenn die blutwerte mit Kalium und Natrium gut überwacht werden und die dosis niedrig ist, wäre es vertretbar oder liegt es auch am citrat /Alkalose ? Was sollte ich noch in meine Überlegungen einfließen lassen.?

  2. #2
    Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Alexander Ravati
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    Hallo,

    Blanel ist ein AM, das einen Citrat- / (H-)Carbonat - Puffer enthält, um bei über eine Alkalisierung des Harns eine verbesserte Ausscheidung von (Urat- und Ca-Oxalat - Nierensteinen) im Sinne einer Prophylaxe vor dem Wiederauftreten zu erreichen.

    Als Gegenanzeige (bei gem. Fi leider grundsätzlich allen!) Nierenfunktionsstörungen (CKD) ist es deswegen geführt, weil NI die Gefahr eine (zu starken!) metabolischen Alkalose oder (falls viel K+ - und Na* - wie hier - im FAM enthalten sind) einer Hypernatriämie und Hyperkaliämie bestünde.

    1. Mit > 60 ml/min gilt eine Ni grundsätzlich als (eher) irrelevant. Erst ab Stadium IIIb (also < 45 ml/min) wird es typischerweise relevant. So ist das Ganze bei IHREM Patienten (mit 66 ml/min.) also nciht relevant.

    Wenn Sie aber mal einen Patienten mit IIIb oder IV haben, dann muss die von Ihnen bereits vorgeschlagene regelmäßige Therapiekontrolle ernster genommen werden (falls das Mittel trotz Ki unverzichtbar scheint). Dann neben der immer empfohlenen Zielwertkontrolle des Harn pH auf 6-7

    - Engmaschige Kontrolle des Säure-Basen-Haushalts: Blutgasanalyse oder venöse Bicarbonat-/pH-Werte (z. B. Standard-Bicarbonat --> Ziel: Keine metabolische Alkalose (HCO₃⁻ < 28 mmol/L, pH < 7,45)

    - Regelmäßige Kontrolle der Elektrolyte: Kalium, Natrium, Chlorid → Risiko von Hyperkaliämie oder Hypokaliämie, Kalzium und Phosphat, falls CKD vorliegt

    - GFR-Monitoring: Um Verschlechterung der Nierenfunktion frühzeitig zu erkennen

    - Klinische Überwachung auf Zeichen der Alkalose: z. B. Muskelschwäche, Krämpfe, Arrhythmien
    Beste Grüße, Ihr Dr. Alexander Ravati,

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