Calciumkanalblocker

[Carsten Renner]

Hallo, vielen Dank für die Antwort zu Kalium, nun hab ich noch ne Frage zum Calcium bzw. der CaBlocker.

Also. Ich bin gerade verwirrt, was genau die CaKanalBlocker am Herz genau für eine Aufgabe haben. Auf welche Zellen wirken sie genau bzw. wo sollen sie wirken? Sollen sie am Aktionspotential der Schrittmacherzellen wirken, sprich dort die Depolarisation des Sinus oder AV-Knotens beeinflussen? Sollen sie den Calciumeinstrom hemmen an den Muskelzellen während eines Ap? Sollen sie Erregunsleitung beeinflussen oder die Erregbarkeit der Zelle oder die Kontraktionskraft?

Vielen Dank

[Prof. Dr. Martin Pfaffendorf]

Sehr verehrter Herr Renner,
Calciumkanalblocker werden am Herzen zur Behandlung supraventrikulärer Tachykardien eingesetzt (Klasse 4 nach Vaughn Williams). Es geht dabei um die Beeinflussung des Aktionspotentials von Zellen des Schrittmachergewebes. Hier trägt ein Calcium-Einstrom über L-Typ Calciumkanäle (z.T. auch T-Typ) die erste Phase des Aktionspotentials. Calciumkanalblocker wirken hier in etwa vergleichbar mit Natriumkanalblockern am Arbeitsmyokard. Es kommen nur Phenylalkylamine (z.B. Verapamil) und Benzothiadiazine (Diltiazem) zu Einsatz. Die negative Inotropie Wirkung ist dabei eine nicht erwünschte Wirkung. Mir ist keine Indikation bekannt, bei der dieser Effekt therapeutisch genutzt würde.
Eine weitere kardiale Indikation ist die Angina pectoris, hier wird aber der gefäßerweiternde Effekt z.B. auf die Koronarien genutzt.

Mit freundlichen Grüßen

Martin Pfaffendorf