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Thema: Was hilft gegen Warzen

  1. #1
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    Was hilft gegen Warzen

    Guten Morgen Frau Kresser,
    als HV-Neuling fällt mir die Beratung bei Warzen schwer, da mir die Erfahrung fehlt. Aktueller Grund meiner Frage: Ein männlicher Kunde erzählt, dass er bei seiner Dornwarze an der Fußsohle Wartner erfolglos ausprobiert hat. Ich habe ihm dann erklärt, dass der Wartner bei Dornwarzen wahrscheinlich nicht so gut eindringen kann und dass da eine Lösung besser geeignet ist (habe eine mit Salicyl- und Milchsäure) empfohlen sowie Fußbäder, um die Haut vorher weich zu machen.

    Aber: was hilft denn genau bei welchen Warzen am besten?
    1) Dornwarzen
    2) Dellwarzen
    3) "normale" Warzen
    4) Alterswarzen

    Danke
    Chrissi

  2. #2
    Premium-User Avatar von Dr. Juliane Kresser
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    Hallo Chrissi, bitte entschuldige zunächst die verspätete Antwort. Mein Name ist Kathrin Wild, ich bin ebenfalls Apothekerin und da Frau Dr. Kresser im Urlaub ist, werde ich mich in Vertretung um deine Frage kümmern… Vor der Selbstbehandlung von Warzen ist es wichtig abzuklären um welchen Warzentyp es sich handelt. Ist dies nicht eindeutig klar, ist es am besten den Patienten zur weiteren Abklärung zum Arzt zu schicken. Denn weder die Alterswarze noch die Dellwarze ist ohne ärztliche Anweisung zur Selbstbehandlung geeignet. Dies gilt übrigens auch für Feigwarzen oder Pinselwarzen.
    Die Alterswarze ist eine gutartige Hautveränderung, die meist nach dem 40. Lebensjahr entsteht. Sie ist hell-oder dunkelbraun bis schwarz gefärbt und kann münzgroß werden. Die Oberfläche kann verkrustet oder als dunkler erhabener Fleck erscheinen. Eine Entfernung ist gesundheitlich nicht notwendig, meist stehen kosmetische Gründe im Vordergrund. Dennoch sollte auch dieser Warzentyp zur sicheren Abgrenzung von anderen Hauterkrankungen beim Hautarzt untersucht werden.
    Auch die Dellwarze ist nicht zur Selbstbehandlung geeignet. Sie wird auch als Schwimmbadwarze bezeichnet und wird durch einen Vertreter aus der Familie der Pockenviren hervorgerufen. Dieser Warzentyp tritt häufig bei Kindern an Bauch, Rücken, Arme und Beinen auf. Bei Erwachsenen können sie auch durch Geschlechtsverkehr übertragen werden und im Bereich der Genitalien auftreten. Dellwarzen erscheinen als glatte erbsengroße Knötchen mit rosafarbener, glänzender Oberfläche und treten häufig in Gruppen auf. Sie sind mit einer dickflüssigen, ansteckenden Flüssigkeit gefüllt.

    Dagegen sind Dornwarzen und gewöhnliche bzw. vulgäre Warzen meist gut selbst behandelbar. Dornwarzen bilden sich meist im Zehenbereich und druckbelasteten Regionen der Fußsohle aus. An der Oberfläche sind sie meist mit einer Hornschwiele bedeckt. Da sie dornartig in die Tiefe wachsen, können sie für die Betroffenen beim Gehen sehr schmerzhaft werden. Häufig sind bei genauem Hinsehen kleine schwarze Pünktchen zu erkennen. Es handelt sich hier um kleine, leichte Blutungen, die durch den Druck beim Gehen und Stehen auf der Warze verursacht werden können.
    Die gewöhnliche bzw. vulgäre Warze ist die am häufigsten verbreitete Warzenart. Sie kommt an Händen, Füßen und Gesicht vor, ist meist halbkugelförmig mit rauher, blumenkohlartiger Oberfläche. Die Farbe kann weiß, grau oder braun sein.
    Zur Entfernung von Dorn- und vulgären Warzen stehen Vereisungssprays mit Flüssiggas zur Verfügung. Für Warzen im Fußbereich enthalten diese Sprays zusätzlich eine Hornhautfeile, um die Hornschwiele über der Warze vor der Anwendung entfernen zu können und damit die Wirkung des Sprays effektiver zu machen. Pflaster zur Polsterung der betroffenen Stelle sind ebenfalls enthalten. Oft reicht bei diesen Sprays schon eine einmalige Anwendung aus und die Warze verschwindet nach 10-14 Tagen. Bei Bedarf kann eine erneute Applikation nach 2 Wochen erfolgen. Stellt sich nach der dritten Anwendung kein Erfolg ein, den Patienten bitte zum Arzt verweisen. Für Kinder ab vier ist ein Spray mit speziellem Applikator auf dem Markt. Auf dünner oder empfindlicher Haut wie im Gesicht, Hals, Achselhöhlen, Brust, Gesäß oder Genitalien darf das Spray nicht angewendet werden. Ebenfalls ist gerötete oder entzündete Haut mit Juckreiz oder Schwellungen nicht geeignet. Diabetiker sollten wegen der verlangsamten Wundheilung das Spray nicht anwenden.
    Tinkturen mit Salicylsäure, Milchsäure oder Essigsäure werden mehrmals täglich punktuell auf die Warze aufgetragen und weichen langsam die Hornschicht auf. Diese kann dann regelmäßig vorsichtig (keine spitzen oder scharfen Gegenstände verwenden!) entfernt werden. Die Warze wird so langsam abgetragen. Ein Bad oder Fußbad kann das Entfernen der Hornschicht erleichtern. Dieser Tipp von Dir war also genau richtig. Während der Behandlung kann die betroffene Stelle mit einem Pflaster geschützt werden. Um das Aufweichen umliegender Hautpartien zu vermeiden, trägt man am besten eine Fettcreme, z.B. Vaseline auf. Dauer der Behandlung ca. 4-8 Wochen.
    Pflaster, die Salicylsäure enthalten, stehen ebenfalls zur Verfügung. Das Wirkprinzip und die Anwendungsdauer entsprechen den Tinkturen. Während der Behandlung an den Füßen können Druckschutzpflaster Erleichterung bei Gehen verschaffen.
    Warzen sind potentiell ansteckend. Deshalb sollten Handtücher nicht von mehreren Personen benutzt werden. Bei Warzen an den Füßen nicht barfuß laufen. Von selbstständigem Aufkratzen oder Abschneiden der Warze ist auf jeden Fall abzuraten. Abgesehen von der Verletzungsgefahr können sich die Erreger so auf umliegende Hautareale ausbreiten und auch dort zu Warzen führen. Scheint die Selbstbehandlung erfolglos, sollte vor der Auswahl eines weiteren Produktes am besten der Arzt aufgesucht werden.
    Viele Grüße, Kathrin

  3. #3
    Premium-User
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    Hallo!

    Kann der Patient denn etwas "kaputt" oder schlimmer machen, wenn er eine nicht mit Wartner behandelbare Warze doch mit Wartner behandeln will? Wie eindringlich sollte man davon abraten, wenn er es unbedingt probieren möchte - trotz dem Wissen, dass es wahrscheinlich nicht funktioniert?

    Lg
    Frau Z.

  4. #4
    Premium-User Avatar von Dr. Juliane Kresser
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    Die Frage ist total gerechtfertigt. Danke!
    Wenn man als Apotheker guten Gewissens die Hautveränderung als normale Warze identifiziert (etwas Erfahrung bringt man ja im Laufe der Jahre auch mit (((-, dann ist es völlig ok, wenn man der Selbstbehandlung mit Wartner zustimmt. Es sollte bloß nach 2 Wochen gemeinsam mit dem Apothekenkunden auf das Ergebnis geschaut werden. Ist die Warze rückgängig oder sogar abgefallen, dann ist das ja wunderbar.
    Ist ein Behandlungserfolg sichtbar, aber noch nicht gänzlich abgeschlossen, kann einer Zweitbehandlung zugeraten werden, solange auf der behandelten Stelle und vor allem bei der umliegenden Haut keine Entzündungszeichen sichtbar sind oder Schmerzen auftreten. Bitte den Kunden wieder zur Kontrolle in die Apotheke einbestellen, da final entschieden werden muss, ob nun doch der Hautarzt ran muss.

    Übrigens fällt mir zu Dellwarzen noch ein, dass diese oft erst durch zutrockene Haut begünstigt werden. Daher die Haut gerade nach Schwimmbadbesuchen oder im Winter gut eincremen!!!

    LG Juliane K.

  5. #5
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    Zitat Zitat von Dr. Juliane Kresser Beitrag anzeigen
    Ist die Warze rückgängig oder sogar abgefallen, dann ist das ja wunderbar.
    Iiih, fällt so eine Warze wirklich als ganzes ab?

    Biene

  6. #6
    Premium-User Avatar von Dr. Juliane Kresser
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    Ich weiß, es ist nicht grad die schönste Vorstellung vor unserem geistigen Auge, aber so ein Ding kann einfach abfallen und sogar ein kleines Loch in der Haut hinterlassen, wenn es mit unterem Warzenanteil erwischt wurde. Dann fällt dieses Bündel abgestobenen Gewebes einfach ab. Also...Augen zu und durch ((((-:
    LG juliane

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