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Premium-User
Voltaren eine Liposomenzubereitung...?
Hallo!
Die Frage steckt ja schon im Titel. 
Hexal, BetaPharm und andere werben auf der Verpackung mit dem Zusatz Liposomenzubereitung, wieso Voltaren eigentlich nicht... bzw., ist es überhaupt eine, denn ich habe keine Antwort auf diese Frage gefunden!
Eine Liposomenzubereitung dürfte deutlich besser wirken, als "normales" Diclofenac.
Beste Grüße aus Köln
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Premium-User
Hallo nach Köln und danke für die interessante Frage!
Liposomenzubereitungen haben natürlich eine effektivere Tiefenwirkung. Mit der Gelgrundlage von Voltaren soll hingegen auch ein Kühleffekt auf der Hautoberfläche erzielt werden, was bei entzündlichen Prozessen als angenehm empfunden wird. Ob Voltaren Schmerzel oder Emulgel ist dabei gleich und war nur ein Schachzug des Herstellers bezüglich der Rezeptpflicht. Siehe nähere Ausführungen...
HG JK
Auszug aus der Produktinformation zu Diclac von Hexal
Diclac® Schmerzgel zeichnet sich besonders durch seine Liposomenformulierung aus. Liposomen sind mikroskopisch kleine Kügelchen mit einem Durchmesser von 20 nm bis einige μm*. Sie können aus einer oder mehreren Doppelschichten von Fettmolekülen, den sog. Phospholipiden, bestehen. Die mikroskopisch kleinen Liposomen überwinden die natürliche Barriere der obersten Hautschichten und gelangen entlang der Zwischenzellräume in tiefere Schichten der Epidermis, wo sie ihre angenehm pflegende Wirkung entfalten.
Auszug aus der Produktinformation zu Voltaren Schmerzgel von Novartis
Die Besonderheit der Gelgrundlage besteht darin, dass in ein wässriges Gel eine ölige Phase verteilt wird, wodurch Löslichkeit, Freisetzung und die Aufnahme des Wirkstoffes in die Haut verbessert werden. Als Gel bewirkt Voltaren® Schmerzgel einen milden Kühleffekt beim Auftragen und sorgt dank der Lipidkomponente für eine hohe Geschmeidigkeit, wodurch es sich leicht auf der Haut verreiben lässt.
http://www.diss.fu-berlin.de/diss/se...../04_kap4.pdf
Nach topischer Applikation von Diclofenac in wässrigen Gelen mit hydrierten Phospholipiden konnten deutlich erhöhte Konzentrationen des Wirkstoffes im Plasma von Ratten und Menschen gemessen werden als nach der Applikation einer freien Arzneistofflösung (Nishihata et al. 1987). Im Diclac® Schmerzgel wird Diclofenac 5 % in einem Liposomengel vermarktet. Nach Informationen der Novartis AG permetierte Diclofenac aus dieser Formulierung nach 8 h allerdings nicht stärker durch exzidierte, haarlose Mehrschweinchenhaut als aus einer herkömmlichen Gelgrundlage oder aus einem Diclofenac-Diethylammonium-Emulsionsgel (Voltaren® Emulgel), während das Diclofenac-Diethylammonium-Emulsionsgel nach 24 h den anderen beiden Formulierungen deutlich überlegen war (König und Zijlstra 2005). Allerdings stellt sich die Frage der therapeutischen Relevanz der Messung eines 24 h-Wertes, da eine Formulierung in der Praxis selten so lange auf der Haut verbleibt.
http://www.dguv.de/landesverbaende/d...lv7_d09_07.pdf
Verordnung von Schmerzgel mit dem Wirkstoff Diclofenac ein vielfach verordnetes Mittel im Bereich der Schmerzgel-Präparate mit dem Wirkstoff Diclofenac ist das Voltaren-Emulgel der Firma Novartis. Ebenfalls von Novartis wird unter der Bezeichnung Voltaren-Schmerzgel ein nahezu identisches Präparat mit der gleichen Indikations- und Wirkstoffgruppe vertrieben. Im Preis unterscheiden sich diese Medikamente insbesondere in der kleinsten Darreichungsform erheblich. Für das Voltaren-Emulgel ist lediglich die Zusatzindikation „entzündliche oberflächliche Venen“, die im traumatologischen Bereich kaum eine Indikation für die Anwendung dieses Medikaments sein dürfte, zusätzlich aufgeführt. Wegen dieser Zusatzindikation ist das Voltaren-Emulgel rezeptpflichtig. Das Voltaren-Schmerzgel dagegen ist lediglich apothekenpflichtig. Hierdurch ergibt sich ein erheblich unterschiedlicher Festbetrag. Bei beiden Medikamenten und auch allen anderen Diclofenac-Schmerzgelen ist kein signifikanter
Unterschied der klinischen Wirkung für unfallchirurgische Indikationen zu erkennen. Selbst gegenüber einem Placebo wird eine erhöhte Wirksamkeit gemäß einer durchgeführten Metaanalyse nur in den ersten zwei Therapiewochen nachgewiesen.
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