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Thema: Alternative zu Katadolon?

  1. #1
    Premium-User
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    Alternative zu Katadolon?

    Hallo zusammen,
    mich hat heute ein Arzt aus einer nahegelegenen Wirbelsäulenpraxis angerufen, der auf der Suche nach einem Alternativmedikament zu Katadolon (Flupirtin) ist. Katadolon ist wegen seiner Lebertoxizität leider nur noch zeitlich begrenzt anwendbar. (s. roter Handbrief, 15.07.13)
    Er meinte er erinnere sich noch an ein anderes Medikament aus seinem Studium, welches wohl ?Nesphropan? heißen solle (habe ich noch nie gehört und auch nichts dazu gefunden). Er fragte, ob er das Medikament anstelle von Katadolon anwenden könne.
    Ich habe also 2 Fragen:
    1.) Gibt oder gab es wirklich ein Medikament, welches ?Nesphropan? o.ä. heißt oder hieß?
    2.) Was wäre eine gute Alternative zu Katadolon? Also ein Schmerzmittel welches gleichzeitig auch muskelentspannend wirkt?
    Für schnelle Antworten wäre ich sehr dankbar!

  2. #2
    Premium-User
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    die erste Frage hat sich erledigt: das Mittel heißt Nefopam (Silentan)
    aber für gute Katadolon Alternativen wäre immer noch sehr dankbar!

  3. #3
    Premium-User Avatar von Dr. Juliane Kresser
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    Hallo Herr Schacht,
    diese Anfrage habe ich für Frau Dr. Kresser übernommen.

    Eine direkte Alternative, also ein Wirkstoff der als Analgetikum eingeordnet ist,
    aber auch eine muskelentspannende Wirkung hat, ist das Ziconotid, ein Peptidgift
    von Kegelschnecken. Da dieses aber intrathekal appliziert werden muss, scheidet
    es für die allermeisten Patienten wohl aus.

    Deshalb wird dem Arzt wohl nur übrig bleiben, zu prüfen, ob die Muskelentspannung
    oder die Analgesie im Vordergrund steht und sich dementsprechend für eine der Therapien
    oder evtl. im Akutfall für eine Kombination aus Muskelrelaxans und Analgetikum zu
    entscheiden. Bei den Muskelrelaxantien ist Methocarbamol derzeit eine oft gewählte
    Alternative. Ansonsten gibt es noch die Möglichkeit, Koanalgetika wie z.B. Antiepileptika
    (z.B. Carbamazepin, Gabapentin, Lamotrigin, etc.) oder Antidepressiva (z.B. Amitriptylin) einzusetzen.

    Die Wirkung der Antidepressiva z.B. beruht auf der pharmakodynamischen Verstärkung
    der noradrenergen Transmission bzw. der endogenen Schmerzhemmung, an der Noradrenalin
    beteiligt ist. Das vom Arzt nachgefragte Nefopam sollte ja auch das noradrenerge System beeinflussen.
    Die Koanalgetika sind zwar in der Regel nicht direkt muskelentspannend, können aber bei
    neuropathischen Schmerzen gut helfen. Eine gute Übersicht über Koanalgetika, deren Wirkung,
    Wirkmechanismen, etc. finden Sie in der DAZ 44 vom 3.11.2011.

    Viele Grüße,
    Heike Döhler

  4. #4
    Moderatorin Avatar von Maike Noah
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    Hallo Frau Schacht,
    ein toller Thread hierzu ist sicher auch dieser hier
    https://www.google.de/url?sa=t&rct=j...71778758,d.ZGU
    -> dort geht es zwar um Alternativen zu Tetrazepam, aber ich bin sicher, dass Sie noch das ein oder andere Interessante aus diesem Thread erfahren werden.

    Beste Grüße
    Maike Noah
    Maike Noah, Apothekerin

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