Sehr geehrter Dr. Brüggmann,

Bei Phenprocoumon-Therapiebeginn wird zusätzlich Heparin gespritzt. Die Gründe dafür sind sicher allseits bekannt.
Nun habe ich eine Patientin in der Apotheke, die neu eingestellt werden soll und auf meinen Hinweis, sie solle an die Spritzen denken, sagt, sie hätte keine.
Ich habe mit der Ärztin keine Rücksprache gehalten, weil mir die Patientin glaubhaft versicherte, sie habe bereits mit Frau Doktor darüber gesprochen und diese habe gesagt, es sei nicht nötig, da die Patientin keine Risikopatientin sei.

Ist dies tatsächlich so oder erhöht sich zwangsläufig auch bei einem "gesunden" Patienten das Thromboserisiko bei Therapiebeginn signifikant, so dass hier schon beinahe von einem Kunstfehler gesprochen werden kann?

Mit kollegialen Grüßen
Johannes Lütsch, Apotheker