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Thema: 1.Stex-Frage Herbst 2010

  1. #1
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    Rotes Gesicht 1.Stex-Frage Herbst 2010

    Hallo,

    sitze gerade bei der Stex-Vorberietung an Bio und checke folgende Frage nicht :
    "Welche der Aussagen treffen zu?
    (1) Die Refraktärzeit einer Nervenzelle ist die Zeit, die eine Synapse nach der Ausschüttung von Neurotransmittern benötigt, bis sie wieder aktivierbar ist.
    (2) Saltatorische Erregungsleitung führt zu einer höheren Nervenleitgeschwindigkeit.
    (3) Die Amplitude eines Aktionspotentials ist unabhängig von der Reizstärke.
    (4) Die Nervenleitgeschwindigkeit ist unabhängig vom Durchmesser des Neurons."

    Dass 2 und 3 richtig und 4 falsch sind ist mir klargeworden, war auch im K gut erklärt. Aber warum 1 flasch sein soll ist mir nicht klar, denn schließlich ist die Synapse nach der Ausschüttung von Transmittern doch einige Zeit refraktär - oder...????!! - Hätte hier spontan zugestimmt, war nach ratio-CD und den Kommentaren dort aber falsch!

    Hoffe die Frage war jetzt nicht allzu blöd..!

    MfG

    S.N.

  2. #2
    Kompetenz-Manager Avatar von Christopher Kreiss, Dipl.-Pharm.
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    163
    Liebe Frau Neubert,

    wie war das noch mit der Redewendung "Es gibt keine dummen Fragen... etc."? Und schon gar nicht in den Kompetenzforen von pharma4u!

    Aussage (1) ist so nicht korrekt, da im Zusammenhang mit dem Begriff der Refraktärzeit a) eine beliebige Zelle und b) der Einstrom von Ionen betrachtet werden und nicht eine Synapse bzw. die Ausschüttung von Neurotransmittern.

    Die Ionen, in der Regel Na+, lösen in der Zelle ein Aktionspotential aus. Diesem kann, muss aber nicht, die Ausschüttung von Neurotransmittern, z.B. Dopamin, nachgeschaltet sein. Wir diskutieren hier also zwei verschiedene physiologische Prozesse.

    Die ABSOLUTE REFRAKTÄRZEIT ist nun per def. die Zeitspanne der totalen Nichterregbarkeit einer Zelle, d.h. die Zeit, die in jedem Fall mindestens vergehen muss, bis ein neues Aktionspotential ausgelöst werden kann, unabhängig von der Stärke des Reizes (häufig etwa 2 Millisekunden). Die RELATIVE REFRAKTÄRZEIT ist die Zeitspanne, in der unter normalen physiologischen Bedingungen kein AP ausgelöst wird, wohl aber bei intensiver Stimulation (nochmals ca. 1,5 Millisekunden).

    Ich denke, die Stex-Frage soll ein wenig Verwirrung stiften in Hinblick auf den Begriff der TACHYPHYLAXIE: dieser beschreibt das Absinken der Konzentration eines Neurotransmitters im synaptischen Spalt durch vorübergehende Entleerung der intrazellulären NT-Speicher nach übermäßiger Stimulation der Ausschüttung (Bsp.: Wirkungsverlust von Kokain bei schnellem, intensivem Konsum).


    Ich hoffe, Ihnen mit dieser Antwort weitergeholfen zu haben und wünsche weiterhin eine gute Prüfungsvorbereitung -
    CK
    Ihr Experte in den Foren Pharmazeutische Biologie und Pharmazeutische Praxis
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