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Thema: Koanalgetika

  1. #1
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    Koanalgetika

    Guten Tag,
    ich habe eine Frage zur Wirkung von Koanalgetika.
    ich habe mir gemerkt, dass bei Antideppressiva nur diese wirksam sind, die eine noradrenerge Komponente haben, und auch im Mutschler Arzneimittelwirkungen ist beschrieben, dass reine SSRIs keine Rolle als Koanalgetika spielen.
    Nun wird es etwas schwammig in meinen Unterlagen, ich habe mir notiert, dass es einen Zusammenhang mit dem Locus coeruleus gibt.

    Als ich jetzt nochmal dazu etwas nachlesen wollte kam ich zufolgendem Artikel: https://cordis.europa.eu/article/id/...hronic-pain/de
    welcher mir bestätigt, dass es einen Zusammenhang gibt, aber leider kann ich nicht mehr nachvollziehen worin er bestand.

    Können Sie nochmal erklären, wieso speziell die nordrenerge Komponente bei Koanalgetika eine Rolle spielt?

    Vielen Dank im Voraus.

  2. #2
    Moderator und Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Oliver Scholle
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    Guten Abend,

    folgender Artikel ist wie ich vermute eine Publikation, die im Rahmen des von Ihnen verlinkten Projekts entstanden ist:
    https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22591831/

    Hier wird schon im Abstract relativ detailliert beschrieben, wie der Wirkmechanismus von Antidepressiva über die Wiederaufnahmehemmung von Noradrenalin bei der Behandlung von neuropathischen Schmerzen im Zusammenhang mit dem Locus coeruleus sein könnte.

    Hoffentlich hilft Ihnen das? Wenn nicht, schreiben Sie gerne noch einmal — dann versuche ich mich noch ausführlicher damit zu beschäftigen.

    VG
    Oliver Scholle
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  3. #3
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    Vielen Dank erstaml für Ihre Antwort,
    ich hatte mich zwar am selben Tag noch mit dem Abstract beschäftigt, bin aber mit meinen Englischkenntnissen an meine Grenzen gestoßen und habe mich erst heute wieder damit beschäftigt.

    Ich wurde leider aus dem Abstract immer noch nicht so richtig schlau und die Wirkung von einer vermehrten noradrenegeren Transmission im Locus coeruleus auf die Schmerzwahrnehmeung hat sich mir noch nicht wirklich erschlossen. Falls es Ihnen möglich ist, würde ich mich sehr freuen, wenn Sie sich noch einmal damit beschäftigen können.
    Vielleicht ist es aber ja auch einfach eine postulierte Wirkung und der Mechanismus, über die Antidepresiva eine analgetische Wirkung aufweisen ist noch nicht ganz verstanden und ich mache mir umsonst Gedanken darüber?

    VG
    Janin Christoffers

  4. #4
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    Hallo nochmal,
    ich habe jetzt in "Anatamie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen" von Mutschler noch den Begriff der tonisch deszendierenden Hemmung gefunden, die durch aminerge Transmitter, wie Noradrenalin, im Rahmen der synaptischen Erregung von nozizeptiven Rezeptoren vermittelt wird.

    Diese dauerhafte Hemmung bildet wohl (mit anderen Komponenten) ein endogenen antinozizeptives System. Ausgangspunkt ist unter anderem der Locus coeruleus. In diesem antinozizeptiven System wirken auch die endogenen Opioide.

    Könnte dort ein Erklärungsansatz liegen, dass mehr Noradrenalin zu einer verstärkten "tonisch deszendierenden Hemmung" und einer Unterdrückung der Schmerzwahrnehmung führt?

    VG

  5. #5
    Moderator und Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Oliver Scholle
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    Hallo,
    aus meiner Sicht ist das ein sehr guter Erklärungsansatz — es passt auch zu der folgenden Beschreibung:
    https://flexikon.doccheck.com/de/Des...Schmerzhemmung

    Zur sicheren Abklärung könnten Sie die Frage auch noch einmal im Forum "Pharmakologie u. KliPha" stellen.

    Besten Gruß
    Oliver Scholle
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