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Thema: Dronabinolkapeln/ Palmitoylascorbat

  1. #1
    Premium-User Avatar von Christoph Stackmann
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    Dronabinolkapeln/ Palmitoylascorbat

    Hallo zusammen,

    Bionorica schreibt, dass bei der Herstellung von Dronabinolkapseln auf das Palmitoylascorbat verzichtet werden darf.

    So steht es wohl in der Pressemitteilung des DAC vom 21.01.2016.
    Leider finde ich diese Mitteilung, auch auf der DAC-NRF- Site nicht.

    Hat jemand für mich einen Link? Danke.

    Gruß,
    Christoph Stackmann

    ps: Hintergrund: Bei uns braucht das Hartfett mit dem Palmitoylascorbat Stunden um zu schmelzen, was m.E. auf einen Fehler im Herstellungsprozess unsererseits hindeutet. Für Unterstützung bei der "Prozessoptimierung" bin ich dankbar.
    Geändert von Christoph Stackmann (15.06.2020 um 17:07 Uhr)

  2. #2
    Kompetenz-Manager Avatar von Christina Haamann
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    Guten Morgen Herr Stackmann,

    im Rezepturhinweis des DAC/NRF zu Dronabinol wird die Herstellung ohne Palmitoylsäure erwähnt. Diese sollte demnach nur Ausnahmsweise erfolgen und bedingt eine Anpassung der Aufbrauchsfrist. Vorgeschlagen werden 6 Wochen bei RT oder 6 Monate bei Kühlschranklagerung.

    Außerdem finden Sie im Rezepturhinweis und in der entsprechenden NRF-Vorschrift 22.7 Hinweise zur Herstellung der Schmelze. Dabei ist wichtig die Schmelze vor Kondenswasser zu schützen. Außerdem sollte ein halbfestes Hartfett (gem. NRF S.44) verwendet werden, vielleicht liegt da das Problem?

    Beste Grüße

    Christina Herrmann
    Apothekerin bei der pharma4u GmbH

    Rechtlicher Hinweis: Die hier eingestellten Kommentare geben die persönliche Meinung des Beitragstellers wieder und haben keinerlei rechtsempfehlenden oder rechtsbindenen Charakter.

  3. #3
    Premium-User Avatar von Christoph Stackmann
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    Guten Morgen Frau Herrmann,

    Vielen Dank für die Rückmeldung.
    Die von Ihnen erwähnte Stellschraube werde ich mal überprüfen.

    Zum Schmelzen nutzen wir eigentlich den Magnetrührer mit Heizung. Eben um dem Problem mit dem Kondenswasser zu begegnen.
    Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass der Hinweis auf das Weglassen des Palmiotylascorbats offensichtlicher in der Rezeptur zu finden ist. Immerhin ändert sich an der Haltbarkeit laut Bionorica nichts, solange man das Produkt im Kühlschrank lagert.

    Gruß,
    Christoph Stackmann

  4. #4
    Premium-User Avatar von Christoph Stackmann
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    Hallo Frau Herrmann,

    wir nuten das Softisan 378; also genau nach NRF (https://dacnrf.pharmazeutische-zeitu...detail&uid=599) empfohlen.
    Haben Sie, was das Aufschmelzen angeht, da einen Vergleichswert? Dieses wäre hilfreich zur Beurteilung.

    Vielen Dank im Voraus,
    Christoph Stackmann

  5. #5
    Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Stefanie Melhorn
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    Hallo Herr Stackmann,

    wichtig für den Auflöseprozess ist, dass die Temperatur im Ansatz bei 85 °C liegt. Gegebenenfalls müsste die Temperatur auf der Heizplatte noch etwas hochreguliert werden. Sollte sich die Palmitoylascorbinsäure nicht vollständig aufgelöst haben, überprüfen Sie auch bitte, dass die Einwaage nicht zu hoch war. Das passiert häufig, wenn die Substanz in vermeintlich portionierten Sachets bei Herstellungssets mitgeliefert wird. Auch das kann
    theoretisch Löslichkeitsprobleme provozieren. Ein konkreter Zeitrahmen für die Auflösung wurde bei der Erstellung der Vorschrift nicht dokumentiert. Diesbezügliche Auffälligkeiten, also ein besonders langer Lösevorgang, wäre allerdings Anlass für einen entsprechenden Vermerk gewesen.

    Wir werden nicht nur die Herstellungstechnik, sondern grundsätzlich auch die Qualitätsprüfung und Stabilität der Stammzubereitung NRF S.44. neuerlich überprüfen müssen. Dazu gehört auch die Untersuchung, wie sich zu lange und zu heiße Bearbeitung der Palmitoylascorbinsäure auswirkt, denn nach Literaturangaben soll Palmitoylascorbinsäure bei der Verarbeitung eigentlich nicht über 65 °C erhitzt werden (Handbook of pharmaceutical excipients, 8. Auflage 2017). Ohne das lässt sich eine vollständige Lösung aber nicht erreichen. Möglicherweise ist es vorteilhaft bzw. notwendig, das Fett bereits vor der Zugabe der Palmitoylascorbinsäure auf die in der NRF-Stammzubereitung (NRF S.44) vorgegebene Temperatur zu bringen, die Temperatur-Obergrenze zu kontrollieren und die Auflösezeit durch intensives Rühren zu begrenzen. Noch wissen wir das nicht.

    Nur bei Bezugsproblemen der Palmitoylascorbinsäure können Dronabinol-Kapseln auch ohne den Stabilisator hergestellt werden. Was dabei zu beachten ist, ist im von Frua Herrmann erwähnten Rezepturhinweis erläutert. Das ist jedoch als Ausnahme zu sehen, sofern Palmitoylascorbinsäure erhältlich ist, ist die Stabilisierung gemäß NRF-Vorschrift auszuführen. Daher gibt es auch keinen Hinweis auf die Herstellung ohne Stabilisator in der NRF-Vorschrift.

    Viele Grüße
    Stefanie Melhorn
    Dr. Stefanie Melhorn, NRF, Apothekerin: Ihre Expertin im Forum Schwierige Rezepturen
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  6. #6
    Premium-User
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    Hallo zusammen,

    wir haben gehört es soll fertige Dronabinol Kapseln (also kein Herstellungsset, sondern tatsächlich Abgabe fertig) zum bestellen geben.
    Weiß jemand was genaueres?

    Viele Grüße
    Bukurije Sefer

  7. #7
    Kompetenz-Manager Avatar von Christina Haamann
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    Hallo Frau Sefer,

    mit ist bisher nicht bekannt, dass es ein zugelassenenes Fertigarzneimittel in Deutschland gibt - nur dass ein Import aus den USA möglich ist. Und eben die Herstellung als Rezeptur.

    Beste Grüße
    Christina Haamann
    Apothekerin bei der pharma4u GmbH

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