Welche Grundlage für Urea 30% Acid. salicyl. 10%

[Christian Brand]

Hallo! Die Klinik einer Patientin möchte eine Rezeptur mit Urea 30% und Salicylsäure 10% verordnen, es fragt sich nur in welche Grundlage das am Besten eingearbeitet wird und ob die Herstellung ohne 3-Walzen-Stuhl überhaupt möglich ist. Ich tendiere zur NRF 11.30 mit Salicylsäure angereichert.... oder gibt es ein Fertigarzneimittel, das mit Salicylsäure angereichert werden könnte? Bin etwas ratlos.

Danke für jede Hilfe!

C. Raab (PTA)

[Antje Lein, Dipl.-Pharm.]

Guten Tag,

wenn die lipophile, wasserfreie Salbengrundlage der NRF-Vorschrift 11.30. grundsätzlich akzeptiert würde, kann man sie sicherlich in Betracht ziehen. Für Salicylsäure gibt es halbfeste Stammverreibungen und auch feinere Wirkstoffqualitäten, für Harnstoff aber nicht. Deshalb kommt man ohne den Dreiwalzenstuhl bei der Kombination beider Wirkstoffe in der wasserfreien Grundlage nicht aus. Bei DAC/NRF hatten wir vor Jahren auch die Stabilität hoch konzentrierter Harnstoff-Cremes getestet. Im Ergebnis erwies sich die Nichtionische hydrophile Creme SR DAC (NRF S.26.) als die beste. Sie bleibt halbfest, während andere weicher wurden und mit einem Gelbildner wieder angedickt werden mussten. In der Creme läge der Harnstoff gelöst vor und müsste nicht zerkleinert werden. Darüber hinaus ist die Grundlage auch mit Salicylsäure verträglich, siehe die NRF-Vorschrift 11.106. Ob sie für beide Wirkstoffe gleichzeitig belastbar ist, könnten Sie allerdings nur selbst testen. Das haben wir im Labor nicht versucht.

Bei Fertigarzneimitteln müsste man den Hersteller fragen, ob er Erfahrungen hat. Dazu können wir seitens DAC/NRF nichts sagen, weil wir nicht mit Fertigarzneimitteln arbeiten.

Viele Grüße
Antje Lein