Liebe Frau Gürtner,

immerhin gibt es für die Label-Applikation p.o. als Alternative ja noch das Nifedipin in Tropfenform (z.B. ratiopharm). Die Gefahr der Reflextachykardie lässt sich (unter Beachtung der Gegenanzeigen "instabile AP" "akuter MI") recht gut mit gleichzeitiger Verabreichung von Betablockern kompensieren.
Ansonsten bleibt nur eine parenterale Gabe anderer AM oder die Offlabel-Gabe (z.B. p.o. mit GTN).


PS
Unabhängig von der regulatorischen Freigabe zur Anwendung (labe / off-label) weise ich nochmals auf den phamakologischen Hintergrund hin:
- Alle reinen Vasoldilatanzien führen potenziell zu einer Reflextachykardie! Dazu zählen neben den DHP auch GTN, alpha-Blocker, Dihydralazin oder Nitroprussid und Minoxidil
- Eher zu einer Frequenz-Senkung führen Betablocker, non-DHP-CA (wie Verapamil) oder Ivabradin (nur gering RR-senkend)
- im Notfall kann man auch an Inodilatoren denken (die vasodilatierend und positiv inotrop, aber eben zumeist auch pos. chronotrop und ggf. bathmotrop wirken) wie Levosimendan, PDE-3-Hemmer oder Dobutamin, was nicht gerade ohne Risiko ist!