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Thema: Amlodipin 2x tgl. wegen Dosiserhöhung- ist das sinnvoll?

  1. #1
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    Amlodipin 2x tgl. wegen Dosiserhöhung- ist das sinnvoll?

    Hallo zusammen,
    zur Zeit beobachte ich vermehrt Medikationspläne in denen Amlodipin folgendermaßen verordnet wird: 2,5 mg-0-2,5 mg-0 oder auch 5 mg-0-5 mg-0.
    Die PatientInnen müssen dann die Tabletten i.d.R. teilen. Als Begründung nennt der Arzt Dosiserhöhung wegen erhöhtem Blutdruck.
    Ich habe noch keine Studie finden können, die dieses Dosierschema bestärken würde. Ich denke für die Adhärenz wäre es besser, wenn die Tabletten nur einmal täglich eingenommen werden müssten, ganz zu schweigen vom Thema Tablettenteilen.

    Ich suche schlagkräftige Argumente, um den Arzt von einer einmal täglich Dosierung zu überzeugen.

    Einer der betroffenen Patienten wird außerdem mit Torasemid 10 mg und Indapamid 2,5 mg therapiert. Das sieht mir nach einer Verordnungskaskade aus. Ich vermute das Amlodipin verursacht die Ödeme, die die Diuretika ausschwemmen sollen.
    Wie bewerten Sie das?
    Herzliche Grüße!

  2. #2
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    Hallo das ist eine interessante Frage, aber ich glaube bei einer Halbwertszeit von 35-50 Stunden bei Amlodipin dürfte es keine großen Konzentrationsschwankungen geben bei einer 1x täglichen Gabe. Daher ist die einmalige Gabe völlig ausreichend. Ich würde diesbezüglich mit der Halbwertszeit argumentieren.

    Welche Vorerkrankungen hat denn die oder der Patient. Hört sich doch nach einer Herzinsuff. an da ist die Gabe von Torasmid in Kombination mit Amlodipin völlig OK. Wurde speziell von Tibia-Ödemen berichtet?

  3. #3
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    Hallo zusammen,

    sorry für die etwas verzögerte Antwort. Aber ... "summer time".. ;-)

    Also: ich stimme Herrn Cremer zu, also im 1. Punk :-)
    --> sinnfrei! Aber: auch nicht schädlich. Argumentieren können Sie mit Adhärenz, Lebensqualität, Patientenüberforderung. Alle Studien zum Thema comliance bei Mehrfacheinnahme haben gezeigt, dass die Umsetzung mit der Anzahl der Tageszeitpunkte SINKT. (Beschäftigungstherapie? Placebo..? So was ist nur im begründeten Einzelfall zu rechtfertigen)
    Im 2-. Punkt stimme ich nicht zu. Dipine (DHP-Ca-Antagonisten) sind gem. akt. Leitlinie Herzinsiffizienz ausdrücklich abgeraten! (auch wenn die Autoren ergäzend anmerken, dass innerhalb der DHP NUR Amlodipin und Felodipin auch nicht direkt schaden).
    Wenn es keine andere Diagnose / Grund für die 2 Diuretika (SH und Thiazid-Ähnliches = "sequenzielle Nephronblockade") gibt, steht der Verdacht der Amlodipin-bedingten (kolloiodosmotischen Ödeme) im Raum.

    Viele fachliche Grüße
    Beste Grüße, Ihr Dr. Alexander Ravati,

    Apotheker, Ihr Experte im Forum Spezielle Rechtsgebiete und Pharmazie
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