Zerstäuberpumpen Nasenspray

[Dr. Michael Mahl]

Hallo zusammen,

wir haben über die Firma Wepa Zerstäuberpumpen für Nasenspray 10ml GL18 0,05ml/Hub
bestellt. Wepa wiederum hat Sie über Zscheile und Klinge bezogen.

Ich habe jetzt mal die Abgabemenge pro Hub bestimmt ,mit gereinigtem Wasser.
Hier bin ich genau nach Vorgabe des Herstellers vorgegangen:
10 mal sprühen,und danach 10 Bestimmungen durchführen,d.h. vor und nach Abgabe eines Sprühstosses
die Flasche auf der Analysenwaage wiegen.
Die Werte sollen nicht mehr als 10%von 0,05ml.hier ja =0,05g abweichen.
Die von mir so bestimmten Werte liegen größtenteils deutlich unter den Grenzwerten,bis zu 20% darunter ,also 0,0405g.,
im Durchschnitt bei 0,0445g.Nur 2 Werte liegen knapp über 0,05g.

Meine Rücksprache bei Zscheile und Klinger ergab,dass es wohl schon viele Rückmeldungen wie meine gab,
dass es aber wohl auch keine besseren Zerstäuber gibt.

Für mich ist das absolut unbefriedigend, zumal wenn hochpotente Wirkstoffe wie Fentanyl verarbeitet werden sollen.
(Pumpen mit 0,14ml kommen nicht in Frage, da dann die Gesamteinwaage Wirkstoff zu niedrig ist für Analysenwaage.)

Hat jemand irgendwelche Erfahrungswerte oder Tipps oder eine bessere Bezugsquelle für Zerstäuberpumpen?

Mit freundlichen Grüßen
Verena Treese

[Susanne Ulmer]

Sehr geehrte Frau Treese,

bitte entschuldigen Sie, dass Sie bisher noch keine Antwort von uns erhalten haben. Aber dieses Thema ist in der Tat nicht so ganz einfach zu beantworten.

Daher bitte ich noch um etwas Geduld. Die Kollegen des DAC/NRF werden sich melden.

Beste Grüße
Susanne Ulmer

[Dr. Stefanie Melhorn]

Hallo Frau Treese,

in der Darreichungsform-Monographie des Ph. Eur. sind bei Dosier-Nasensprays mehrere Prüfungen angegeben. Die erste Prüfung verweist auf Ph. Eur. 2.9.40. und wäre streng genommen nur nach einer vorhergehenden Gehaltsbestimmung möglich, was bei Rezepturarzneimitteln nicht möglich ist. Die alternativ angegbenen Prüfung auf Gleichförmigkeit der Masse hat weitere Grenzen, als die von Ihnen angegebenen 10 %.

Der Text im Ph. Eur. lautet:
Gleichförmigkeit der Masse: Dosier-Nasensprays in Form von Lösungen müssen folgender Prüfung entsprechen: Ein Sprühstoß wird ins Leere abgegeben. Nach einer Wartezeit von mindestens 5 s wird das Behältnis 5 s lang geschüttelt und erneut ein Sprühstoß ins Leere abgegeben. Dieser Vorgang wird 3-mal wiederholt. Das Behältnis wird gewogen, ein Sprühstoß ins Leere abgegeben und das Behältnis erneut gewogen. Die Differenz zwischen den beiden Massen wird berechnet. Dieser Vorgang wird für 9 weitere Behältnisse wiederholt.
Die Zubereitung entspricht der Prüfung, wenn höchstens 2 Einzelwerte um mehr als 25 Prozent vom Mittelwert abweichen und kein Einzelwert um mehr als 35 Prozent vom Mittelwert abweicht.

Die Bestimmung wird also an 10 unterschiedlichen Applikatoren durchgeführt und dabei der Mittelwert der Hubmasse ermittelt. Die Abweichung der Einzelwerte wird auf den ermittelten Mittelwert bezogen und nicht auf den Nominalwert. Der wird bei dieser Prüfung gar nicht berücksichtigt.

Dann müsste man natürlich noch berücksichtigen, dass die Dichte von Wasser bei 20 °C nicht 1,0 g/mL, sondern 0,9982 g/mL ist, was aber nur einen minimalen Einfluss hat.

Die Beschaffenheit der Zubereitung hat ebenfalls einen Einfluss auf das Hubvolumen. Eine Benzalkoniumchlorid-haltige Lösung hat eine andere Oberflächenspannung und gibt vermutlich andere Werte als reines Wasser. Daher wird die Arzneibuchprüfung mit der Zubereitung durchgeführt. Im Falle von Fentanyl-Nasenspray geht das natürlich nicht, aber man könnte eine Trägerlösung aus den Hilfsstoffen ohne Wirkstoff herstellen und diese versprühen.

Viele Grüße
Stefanie Melhorn