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Thema: Abgabe rezeptpflichtige AM ohne Rezept

  1. #1
    Premium-User
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    Abgabe rezeptpflichtige AM ohne Rezept

    Hallo,
    Ist ein angestellter Apotheker verantwortlich, wenn die PTAs in Abwesenheit des Chefs aber im Auftrag von ihm rezeptpflichtige AM ohne Rezept abgeben, weil z.b Kunden vergessen haben, ihre Rezepte rechtzeitig abzuholen?

    Ist der angestellter Apotheker verantwortlich, nur weil er in der Apotheke anwesend ist, obwohl er eine Abgabe verbietet?
    Ich hab schon an Kündigung gedacht, aber ich weiß nicht ob das eine Lösung ist?

    Vielen Dank

  2. #2
    Kompetenz-Manager Avatar von Lars Frohn
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    Hallo und Guten Abend,
    das ist leider eine sehr unangenehme Situation, die recht häufig auftritt.

    Ja, der Apotheker (oder auch mehrere anwesende Apotheker) hat (haben) immer die Verantwortung für das, was die PTA´s tun!
    Auch, wenn der Chef der PTA die Erlaubnis für diese Vorgehensweise gegeben hat. Dann tragen alle die Verantwortung: der Apotheker der gerade verantwortlich ist, der Chef und die PTA. Letztendlich wird das ein Gericht entscheiden, wer wieviel Verantwortung trägt.
    Nach rechtlichem Grundsatz ist das, was der Chef von der PTA und ggf. von Ihnen verlangt die Aufforderung zu einer Straftat! Denn die Abgabe eines Rx ohne gültige Verschreibung stellt eine Straftat dar und kann im schlimmsten Fall zur Aberkennung der Approbation und in besonders schweren Fällen (wiederholte BtM-Abgabe ohne Rezept) durchaus zu einer Freiheitsstrafe führen!
    Sie müssen Ihrem Chef deutlich machen, dass in der Zeit, während der Sie die Verantwortung in der Apotheke tragen, es zu keiner Rx-Abgabe ohne Rezept kommt. Lassen Sie sich das unbedingt schriftlich geben! Die Kunden müssen dann halt wiederkommen, wenn der Chef selber da ist.

    Beste Grüße.
    Apotheker (u. Dozent der Ravati Seminare im Fach "Spezielle Rechtsgebiete für Apotheker"),
    Ihr Moderator im gesamten Kompetenz-Forum und Experte in den Foren zum Thema Recht,
    Rechtlicher Hinweis: Die hier eingestellten Kommentare geben die persönliche Meinung des Beitragstellers wieder und haben keinerlei rechtsempfehlenden oder rechtsbindenen Charakter.

  3. #3
    Premium-User
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    vielen Dank für Ihre schnelle Antwort

  4. #4
    Hallo zusammen,

    die Ausführungen von Ihnen, Herr Frohn, sehe ich im ersten Teil Ihrer Antwort etwas differenziert. Dies hängt mit dem Weisungsrecht zusammen.
    Wenn neben dem Leiter zwei weitere Approbierte anwesend sind und der Chef eine Weisung gibt, ist diese bindend. Allerdings nur solange sie legal ist.
    Bei illegaler Weisung durch den Chef, sind die anderen Approbierten zunächst nicht zwangsläufig "mit im Boot".
    Die weiteren Ausführungen zu den Folgen sind natürlich richtig.
    Hier aber noch der folgende Hinweis: Auch einer nicht zuverlässigen PTA kann die Berufserlaubnis entzogen werden.

    Die Rechtsfolgen für alle Beteiligten können so massiv sein, dass man als Angestellter in dieser Apotheke besser das Weite sucht.

    Das Begehen einer Straftat wird ja nicht legalisiert durch die Weisung des Chefs.
    Seitens des Chefs ist dessen Vorgehensweise, die Angestellte zu einer Straftat zu drängen, als perfide anzusehen.

    Beste Grüße aus dem Rheinland

    H.-U. Thielmann

  5. #5
    Premium-User
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    Hallo,

    Ein Gespräch mit Chef war leider erfolglos. Nach zwei Monaten Arbeit dort, habe ich gekündigt.

    Danke für die Information

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