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Thema: Hilfestellung für eine Rezeptur

  1. #1
    Premium-User
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    1

    Hilfestellung für eine Rezeptur

    Sehr geehrtes Pharma4u-Team,

    seit einiger Zeit versuchen wir eine Rezeptur herzustellen doch leider finden wir nicht die passende Grundlage oder die richtigen Hilfsmittel. Vielleicht haben Sie einen besseren Ansatz für uns.

    Es soll ein betäubendes Cremo-Gel mit den Inhaltsstoffen Tetracain und Lidocain hergestellt werden. Für die Anwendung ist eine schnelle und starke Wirkung des Cremogels erforderlich. Ein reines Gel kristallisiert schnell aus, eine reine Creme hat nicht den gewünschten kühlenden Effekt.
    Reines Tetracain/Lidocain löst sich nicht gut genug. Tetracain-Hcl/Lidocain-Hcl löst sich gut, der betäubende Effekt ist allerdings nicht ausreichend. Als Grundlage haben wir unguentum emulsificans aquosum benutzt. Bis jetzt ist uns keine andere Grundlage eingefallen die den Anforderungen gerecht werden könnte.

    Falls Sie eine Rezeptur mit den Kriterien kennen oder eventuell einige Tipps hätten, wären wir Ihnen sehr dankbar.

    Mit freundlichen Grüßen

  2. #2
    Kompetenz-Manager Avatar von Susanne Ulmer
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    Hallo Herr Becker,

    Erfahrungen zu dieser Rezeptur habe ich selber nicht und mir liegen auch keine speziellen Daten zu einem Cremogel vor. Mir ist als Cremo-Gel nur das Soventol-Gel bekannt, was jetzt auch nicht direkt weiterhilft.

    Bei meiner Recherche habe im DAC/NRF den Rezepturhinweis Lidocain und Lidocainhydrochlorid gefunden, in dem wie ich finde einige Tipps stehen.
    Dort gibt es u.a. Rezepturvorschläge mit dem Hydrophoben Basisgel, vielleicht wäre das ja eine Alternative? Da in dieser Grundlage die Wirkstoffe suspendiert vorliegen, muss die Zubereitung mehrmals durch den Dreiwalzenstuhl gegeben werden.

    Vielleicht haben die Kollegen des DAC/NRF noch weitere Tipps für Sie.

    Mit freundlichen Grüßen
    Susanne Ulmer
    Geändert von Antje Lein, Dipl.-Pharm. (12.08.2019 um 13:07 Uhr)
    Susanne Ulmer, Apothekerin bei pharma4u.
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  3. #3
    Kompetenz-Manager Avatar von Antje Lein, Dipl.-Pharm.
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    Guten Tag Herr Becker,

    Gelcremes kann man theoretisch einfach aus z. B. einem Carbomergel und Basiscreme DAC herstellen (z. B. Verhältnis 3+1).

    Der Verweis von Frau Ulmer auf den DAC/NRF-Rezepturhinweis zu Lidocain und Lidocainhydrochlorid kann Ihnen u. U. auch etwas weiterhelfen. Wir würden darin aber weniger die Rezepturformel mit Hydrophobem Basisgel als geeignet sehen, da Sie ja u. a. von einem Kühleffekt sprechen, den man bei der hydrophoben Grundlage gar nicht hat. Es ist aber auch ein Lidocain-Menthol-Carbomergel aus dem Formularium der niederländischen Apotheker enthalten, das nach dem Prinzip der EMLA Creme aufgebaut ist und ein Tensid enthält. Das Menthol dient der Verflüssigung der Lidocain-Base. Ähnlich müsste es auch funktionieren, wenn man zwei Lokalanästhetika-Basen miteinander in etwa der gleichen Menge mischt.


    Da das Tetracain toxikologisch nicht unproblematisch ist, sollte man ggf. eine andere Alternative in Betracht ziehen. Bekannt ist die Kombination von Lidocain mit Prilocain. Sehen Sie dazu den DAC/NRF-Rezepturhinweis Prilocain und Prilocainhydrochlorid
    .

    Viele Grüße
    Antje Lein
    Antje Lein, NRF, Apothekerin: Ihre Expertin im Forum Schwierige Rezepturen
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