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Thema: Sol.Targ./Olynth Nasentropfen

  1. #1
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    Sol.Targ./Olynth Nasentropfen

    Guten Tag,

    aus einer HNO-Praxis erreichte uns folgende Rezeptur:
    Sol.targ.1% 15,0
    Olynth ad 30,0
    Lt. Plausicheck gibt es eine Inkompatibilität aufgrund ionischer Wechselwirkungen zwischen Xylometacolin-hcl und Targesin. Die Praxis ist nicht bereit auf einen Löungsvorschlag von uns einzugehen. Wie beurteilen Sie die Rezeptur? Anfertigen mit kurzer Laufzeit? Anfertigung verweigern?
    Vielen Dank für Ihre Antwort!
    P. Zillmann

  2. #2
    Kompetenz-Manager Avatar von Antje Lein, Dipl.-Pharm.
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    Hallo!

    Targesin ist das Synonym für Boraxhaltiges Silbereiweißacetyltannat. Das darf in Nasalia nicht mehr verwendet werden. Man muss die boraxfreie Ware verwenden. Unverträglich sind Silbereiweißverbindungen mit Chloriden. Es kann zur Ausfällung kommen. Dieser Effekt dürfte von der Menge an eingebrachtem Chlorid abhängen. Aus dem Fertigarzneimittel wird es durch das Xylometazolinhydrochlorid und durch das Isotonisierungsmittel Natriumchlorid eingebracht. Vorteilhaft erscheint es deshalb, anstelle des Fertigarzneimittels nur das Xylometazolinhydrochlorid einzuarbeiten und zur Isotonisierung z. B. Mannitol oder Glycerol anstelle des Natriumchlorid zu verwenden. Ausrechnen lässt sich das mithilfe der DAC-Anlage B.

    Aus meiner Sicht muss die Rezeptur nicht abgelehnt werden, eine Modifikation empfiehlt sich aber.

    Die Aufbrauchsfrist von Silbereiweiß-Nasentropfen (NRF 8.5.) ist im DAC/NRF mit 2 Wochen sehr kurz angegeben. Daran sollte man sich orientieren. Angaben zur Laufzeit ohne Anbruch kann man für die Kombination nicht ohne Weiteres machen.

    Viele Grüße
    Antje Lein
    Antje Lein, NRF, Apothekerin: Ihre Expertin im Forum Schwierige Rezepturen
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  3. #3
    Premium-User
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    Hallo!
    Wo kann ich die Angabe der Gefrierpunktserniedrigung für Xylometazolinhydrochlorid finden? In Anlage B DAC hab ichs nicht gefunden
    Gruß B. Engelmann

  4. #4
    Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Stefanie Melhorn
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    Hallo Frau Engelmann,

    in der Literatur [Dolder, R., Skinner, F. S. (Hrsg.), Ophthalmika; Thoma, K., Daniels R., Apothekenrezeptur und -defektur] findet man folgende Werte zur Isotonisierungsberechnung von Xylometazolinhydrochlorid-haltigen Zubereitungen.

    E-Wert: 0,19 bzw. 0,21
    isoosmotische Konzentration (m/m): 4,68
    ΔTA- Wert = 0,12

    Die Angaben sind auch im DAC/NRF-Rezepturhinweis "Xylometazolinhydrochlorid" zu finden.

    Viele Grüße
    Stefanie Melhorn
    Dr. Stefanie Melhorn, NRF, Apothekerin: Ihre Expertin im Forum Schwierige Rezepturen
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