Hallo,
ich beschäftige mich gerade mit der Messung der Gasadsorption mit der BET Gleichung zur Oberflächenbestimmung.
Was ich verstanden habe ist, dass man das adsorbierte Gasvolumen an die Probe bei 3 verschiedenen Drücken p/po misst.
Da geht es schon los: was genau heißt p/p0, also warum diese komische Angabe, warum nicht einfach bei unterschiedlichen Drücken p?

Dann soll dabei eine Gerade rauskommen (Warum?) und die Geradengleichung ist ja diese etwas komplizierte BET Gleichung. Dann habe ich verstanden, dass man dann den Ordinatenabschnitt und die Steigung der Gerade ablesen kann und daraus dann x max (also das Volumen der Gasmoleküle bei Ausbildung einer Monoschicht) errechnen kann und mit dieser Information ja schlussendlich die spezifische Oberfläche über noch eine andere Gleichung errechnen kann. Das habe ich verstanden.

Aber: wie genau läuft diese Messung ab? Es gibt ja eine Einpunkt und eine Mehrpunktmessung. Auch da habe ich verstanden wann man die Einpunktmessung machen kann, wenn nämlich die Bindungskonstante viel größer als 1 ist und für den Ordinatenabschnitt quasi 0 herauskommt. Da braucht man dann nur einen Messpunkt, weil die Gerade ja durch den Ursprung läuft.

Aber was genau passiert jetzt bei der Messung? Was genau wird gemessen, wie wird es ins Gasvolumen umgerechnet, welche Messanordnung hat man bei der Mehrpunktmessung (EInpunktmessung habe ich auch soweit verstanden glaube ich).

Und was ich auch einfach unverständlich finde, ist, dass man ja Stickstoff als Messgas nimmt und dann aber mit flüssigem Stickstoff kühlt. Man misst bei der verflüssigungstemperatur des Stickstoffes --> Dann geht doch das Messgas auch in die flüssige Phase über?? Warum misst man bei niedriger Temperatur? dazu habe ich verschiedene Antworten gefunden aber ich verstehe sie einfach nicht weil mir da ein physikalisches Grundverständnis fehlt:

- " Um einen Relativdruck messen zu können wird die Messung unterhalb der kritischen Temperatur des Messgases abgekühlt " was bringt das? also oberhalb des kritischen Punktes sind Gase ja nicht mehr durch Druckerhöhung verflüssigbar, aber das Messgas soll doch in GASFORM bleiben oder nicht? Wir sprechen doch die ganze Zeit vom GASvolumen.
oder:
- "Weil die Menge des adsorbierten Gases zunimmt wenn die Temperatur sinkt bei gegebenem Druck" ja, und das hilft weil dann überhaupt erst adsorbiert wird oder warum?
- "Aufgrund von Kühlung, meist durch flüssigen Stickstoff (−196 °C), kann man mit einem Normaldruckmessgerät unterhalb des Sättigungsdampfdruckes des Messgases die adsorbierte Menge bestimmen" - was bedeutet das?

Wäre schön, wenn mir das jemand möglichst verständlich erklären könnte. Vielen Dank im Vorraus