Ergebnis 1 bis 2 von 2

Thema: Harnstoff-Fettsalbe 10%

  1. #1
    Premium-User
    Registriert seit
    01.05.2013
    Beiträge
    2

    Harnstoff-Fettsalbe 10%

    Hallo,

    ich habe vor kurzem von meiner Mutter eine Rezeptur vorgelegt bekommen, die sie bei einer Reha-Maßnahme regelmäßig angewendet hat.
    Wollwachsalkoholsalbe 200g
    weißes Vaselin 180g
    dickfl. Paraffin 200g
    Rizinusöl 100g
    Maisstärke 20g
    gerein. Wasser 200g
    Harnstoff 100g

    Vielleicht können wir diskutieren, wie ihr die Rezi herstellen würdet?
    Mein Vorschlag:
    Ich würde WWA-Salbe, Vaselin, Paraffin und Rizinusöl auf dem Wasserbad schmelzen.
    Harnstoff und Maisstärke suspendiere/löse ich im Wasser. Würde es eig. gern etwas erhitzen, damit es ungefähr die Temp. der lipophilen Schmelze hat.
    Anschließend gebe ich das Wasser-Gemisch in einem dünnen Strahl in die lipoph. Schmelze und rühre bis zum erkalten.

    Viele Grüße

  2. #2
    Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Stefanie Melhorn
    Registriert seit
    11.03.2011
    Beiträge
    527
    Hallo Frau Rähme,

    die verordnete Creme erinnert in ihrer Zusammensetzung entfernt an Basodexan Fettcreme.

    Problematisch könnte die Harnstoff- und Wassermenge für die Wollwachsalkoholsalbe sein. Lässt sich die Harnstoff-Lösung nicht komplett in die Grundlage einarbeiten, sollte der Anteil an Wollwachsalkoholsalbe etwas erhöht werden. Das kann zu Lasten des Vaselin und Paraffin gehen.

    Die Harnstofflösung sollte, wenn überhaupt, nur leicht erwärmt werden. Das Erhitzen von Harnstoffzubereitungen wird nicht empfohlen. In einem unsystematischen Kurzversuch dazu konnten wir zwar keine nennenswerte Gehaltsminderung gegenüber der Verarbeitung bei Raumtemperatur feststellen, da dieser Befund jedoch nicht reproduziert wurde, bleibt die Empfehlung bestehen, Wärme nur zurückhaltend einzusetzen.

    Zur Verarbeitung von Harnstoff in Wasserhaltiger Wollwachsalkoholsalbe bzw. den Einzelbestandteilen sehen Sie bitte die NRF-Vorschrift 11.74. Darin wird die wässrige Phase mit gelöstem Harnstoff kalt (ohne Erwärmen) emulgiert. Das ist abweichend zu Angaben in DAB und DAC möglich und wird mit Rücksicht auf die Hitzeempfindlichkeit des Harnstoffes entsprechend in der standardisierten Vorschrift umgesetzt.

    Die Stärke würde ich in die Fettphase einarbeiten und nicht im Wasser suspendieren, da es sonst zu klebrig wird.

    Viele Grüße
    Stefanie Melhorn
    Dr. Stefanie Melhorn, NRF, Apothekerin: Ihre Expertin im Forum Schwierige Rezepturen
    Rechtlicher Hinweis: Die hier eingestellten Kommentare geben die persönliche Meinung des Beitragstellers wieder und haben keinerlei rechts- empfehlenden oder rechtsbindenen Charakter.

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •