Atropinsulfat ATR 0,01% chem.-phys. Stabilität

[Julia Schwanfelder]

Hallo zusammen,

auf ärztliche Anordnung sollen wässrige, unkonservierte Atropinsulfat ATR 0,01% in Einzeldosisbehältnissen hergestellt werden.
Herstellungstechnik, Sterilisationsverfahren und Rezeptur haben wir bereits geklärt, jedoch bereitet uns die Wirkstoff-Stabilität noch Kopfzerbrechen.

Der pH-Wert unserer Stammlösung liegt bei 5,2 - also außerhalb des Stabilitätsoptimums von Atropin. Wie lange wäre der Wirkstoff aus chemisch-physikalischer Sicht in wässriger Lösung stabil - sind 4 Wochen vertretbar?
Leider haben wir bei der Eigenrecherche keine Daten zu unserem Konzentrationsbereich gefunden. (Eine Aufbrauchsfrist von 24h nach Anbruch versteht sich von selbst)

Danke schon einmal im Voraus für euer Feedback!

[Dr. Stefanie Melhorn]

Hallo Frau Schwanfelder,

bei den unkonservierten Atropin-Augentropfen ist die mirkobiologische Stabilität vermutlich eher haltbarkeitsbegrenzend als die chemische Stabilität. Stabilitätsuntersuchungen sind mit den sehr niedrig konzentrierten Atropin-Augentropfen bei DAC/NRF noch nicht durchgeführt worden.

Der Vorteil der unkonservierten Augentropfen ist, dass bei Tiefkühlung oder Kaltlagerung oder Lagerung bei Raumtemperatur für kurze Zeit ein zur Stabilisierung des Atropin erforderlicher niedriger pH-Wert nicht eingestellt zu werden braucht. Dieser würde die Verträglichkeit verschlechtern. Die Verträglichkeit ist vor allem dann relevant, wenn es sich wie im vorliegenden Falle um eine länger andauernde Anwendung handelt, s. Rezepturhinweise. Chemische Stabilisierung durch pH-Senkung mit Natriumedetat in einer Konzentration von 0,01 % bis 0,05 % wäre aber trotzdem unschädlich.

Viele Grüße
Stefanie Melhorn