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Thema: Ausgenutzt in der Apotheke (PJ)

  1. #1
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    Ausgenutzt in der Apotheke (PJ)

    Guten Tag!

    ich entschuldige mich schon im Voraus für den langen Text, der jetzt folgen wird.
    Ich absolviere momentan mein PJ in einer öffentlichen Apotheke. Da ich mich unfair behandelt fühle und verzweifelt bin, wende ich mich mit meinem Anliegen an Sie und hoffe auf etwas Klarheit in meiner Problematik.
    Mein Praktikum geht laut Vertrag bis Ende Juni. Die Urlaubszeit für ein Kalenderjahr beträgt ja bekanntermaßen 33 Tage, sprich für 6 Monate müssten mir 16.5 Tage zustehen (wenn man die Regeln der Mathematik einigermaßen beherrscht)
    Nun taucht schon meine erste Frage auf: die Chefin ist der Meinung, dass mir 16 Tage zustehen (ist aber nicht explizit im Vertrag festgeschrieben) Was ist mit dem halben Tag? Darf sie da einfach so abrunden und den halben Tag einfach nicht zählen?

    2. Ich war gezwungen, gleich 1 Monat nach Praktikumsbeginn 6 Tage Urlaub zu nehmen, da sie mir meine komplette Urlaubszeit nicht am Ende geben wollte. (obwohl ich beim Vorstellungsgespräch als das Thema „Urlaub“ angesprochen wurde, meinte, dass ich die Zeit gerne am Ende nehmen würde, da ich im Juli das Staatsexamen machen will und die Zeit zum Lernen brauche!).

    3. Anfang März wollte ich 2 Tage Urlaub nehmen, um mich für die Ravati-Seminare anzumelden. Wollte sie mir nicht geben und meinte ich „kann gerne“ Minusstunden machen. Habe ich dann so hingenommen. Ich habe ihr dann daraufhin angeboten, dass ich ja dann eine komplette Woche von Mo-Sa kommen kann und die Stunden dann abarbeiten kann. Ihre (unfreundliche und kalte) Antwort war: „Das entscheide ganz allein ich!“ So einen zwischenmenschlichen Umgang kenne ich nicht und da ich davor sowohl in der Industrie als auch in einer Krankenhausapotheke als Praktikant tätig war, weiß ich, dass man auch ganz anders miteinander reden kann!
    Wie dem auch sei, es waren dann letztendlich nur 9 Minusstunden, da ich 4.5 Tage arbeite und für den Samstagdienst eingeplant war.
    Ich bin aber davon ausgegangen, dass die Chefin ein kleines bisschen sich in meine Lage versetzen kann und mich so einplant, dass ich diese Minusstunden vorher abarbeiten kann.
    Mein letzter Arbeitstag wäre der 19. Juni (10 Tage Urlaub abgezogen). Nun kam sie erst vor einigen Tagen zu mir und hat meinen letzten Arbeitstag auf den 20. Juni festgelegt. Auf meine erneute Nachfrage und Bitte, ob ich denn die Minusstunden nicht vorher irgendwie abarbeiten kann, zumal da wir ein sehr kleines Team sind und sie selber 1.5 Wochen im Urlaub sein wird, hat sie sich wieder quer gestellt und meinte „Nein, ich möchte das so wie ich es vorgeschlagen habe. Wir sind eigentlich immer gut besetzt.“ (Was eigentlich nicht stimmt, aber was soll’s...). Hinterher habe ich von einer Kollegin erfahren müssen, dass die Chefin das eigentlich schon lange davor so geplant hatte und mir aber das nicht mitgeteilt hat. Ich meine wie kann es sein, dass eine neue Kollegin vor mir weiß, dass ich am 20 Juni arbeiten muss?!
    Ich sehe es nicht ein, warum ich mich so behandeln lassen soll. Ich habe schon so oft versucht ihr entgegenzukommen und eine Lösung für meine Lage zu finden. Aber ihr ist überhaupt nicht bewusst, in welche Lage sie mich bringt und es ist ihr auch anscheinend völlig egal. Sie legt alles einseitig fest und möchte immer das letzte Wort haben. Ist es denn so rechtlich in Ordnung?

    4. Wenn ein Feiertag unter der Woche ist (wie neulich Karfreitag, Ostermontag), rechnet sie so, als hätte ich sonst an diesem Tag nur 7.5 Stunden arbeiten müssen und keine 9. Heißt, aus meiner 40h Woche macht sie eine 32.5h Woche. Erklären wollte sie es mir nicht und hat mich regelrecht abgewimmelt. Ich hätte aber sonst an diesen Tagen 9 Stunden arbeiten müssen, das heißt für mich: in dieser Woche statt 40h nur 31h arbeiten bzw. wenn man max. 8 Stunden/Tag abrechnen darf, dann nur 32h...

    Ich bin fest davon überzeugt, dass ich mich SO nicht behandeln lassen sollte. Ich habe nun mal leider Gottes diese Apotheke selber ausgewählt, aber das heißt doch lange nicht, dass ich mich so dermaßen ausnutzen lassen kann...
    Ich finde es einfach unverschämt, was sich so manche Chefs erlauben und damit durchkommen.

    Wie sollte ich mich denn nun verhalten? Muss ich das so hinnehmen? Über eine Rückmeldung wäre ich sehr dankbar!

    Mit freundlichen Grüßen
    Günel Muradova
    Geändert von Günel Muradova (23.05.2017 um 19:21 Uhr)

  2. #2
    Kompetenz-Manager Avatar von Martin Hassel
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    Hallo,
    entschuldigung, weil die Antwort so lange auf sich warten ließ. Zuerst einmal sollten Sie in Ihrem Arbeitsvertrag nachschauen, ob der BRTV für das Praktikum anzuwenden ist. Nach § 11 BRTV erhält ein Arbeitnehmer für jeden Monat der Beschäftigung 1/12 des Jahresurlaubes, Dabei sind Bruchteile, die mindestens 0,5 ergeben aufzurunden. § 11 Nr. 6 BRTV regelt, dass bei der zeitlichen Festlegung des Urlaubs durch den Arbeitgeber die Wünsche der Mitarbeiter zu berücksichtigen sind, es sei denn, dass dringende betriebliche Gründe oder Urlaubswünsche anderer Mitarbeiter, die unter sozialen Gesichtsunkten den Vorrang haben, entgegenstehen. Ich würde den Urlaub noch einmal schriftlich beantragen mit der Bitte etwaige Ablehnungsgründe gem. BRTV darzulegen.
    § 3 des BRTV regelt, dass sich die wöchentliche Arbeitszeit um die an den Feiertagen ausgefallene Arbeitszeit verkürzt. Hätten Sie an einem Feiertag 9 Stunden arbeiten müssen, so sind Ihnen diese gut zu schreiben.
    Freundliche Grüße
    Martin Hassel
    Ihr Experte im Forum Arbeitsrecht
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