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Thema: Essigsäure 3 bzw.5 % Aufbrauchfrist

  1. #1
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    Essigsäure 3 bzw.5 % Aufbrauchfrist

    Guten Abend!

    Eine gynäkolische Praxis verordnet immer Essigsäure 3 bzw. 5%
    für den Sprechstundenbedarf.Es sollen Abstriche (Essigsäuretest auf Warzen)
    gemacht werden.Wir haben bisher eine Aufbrauchfrist von 6 Monaten
    bei Kühlschrank Lagerung angesetzt, haben aber keine fundierten Daten
    hierzu gefunden und auch der Rezeptur Coach der Apotheker Kammer NR
    könnte uns kürzlich da nicht weiterhelfen.

    Hat jemand hierzu irgendwelche Infos?
    Danke i vorraus.


    Beste Grüße aus Wuppertal
    Das Rezeptur Team der
    Apotheke am Kaiserplatz

  2. #2
    Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Stefanie Melhorn
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    Hallo Frau Josting,

    die Anwendung von Essigsäure-Lösung zur Diagnostik von HPV-induzierten Läsionen ist bekannt. Sehen Sie dazu bitte die Rezepturhinweise "Essigsäure" http://dacnrf.pharmazeutische-zeitun...abe&nrf_id=768.

    Die mikrobiologische Stabilität der Essigsäure-Lösungen ist schlecht untersucht, daher können wir für die meisten Anwendungsbereiche keine konkreten Daten liefern. In Punkt 6 der Rezepturhinweise ist die Anwendung als Diagnostikum in der Gynäkologie beschrieben. Die dort angegebenen Fristen zur Laufzeit und Aufbrauchsfrist sind plausible Vorschläge für drei- bis fünfprozentige Lösungen. Sie wurden jedoch nicht im Labor untersucht. Wir empfehlen unter größtmöglicher Hygiene zu arbeiten und die Lösung sehr heiß in die Flaschen zu füllen. Möglicherweise ist es sinnvoll die Zubereitung in mehrere kleine Flaschen abzufüllen. Diese werden dann nacheinander angebrochen.

    Viele Grüße
    Stefanie Melhorn
    Dr. Stefanie Melhorn, NRF, Apothekerin: Ihre Expertin im Forum Schwierige Rezepturen
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  3. #3
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    Hallo Frau Melhorn,
    vielen Dank für die schnelle Antwort.
    Wir nehmen Wasser für Injektionszwecke. Muss man dann auch erhitzen?
    Sollte auch Natriumchlorid zugesetzt werden zur Isotonisierung? Wie würde sich die Menge berechnen für 3% bzw. 5% berechnen.

    Beste Grüße
    Verena Treese,Apotheke am Kaiserplatz

  4. #4
    Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Stefanie Melhorn
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    Hallo Frau Treese,

    das Wasser für Injektionszwecke verbessert die Hygiene der Lösung, allerdings ist die Essigsäure als Ausgangsstoff nicht steril und sollte daher trotzdem aus Hygienegründen erhitzt werden.

    Die Essigsäure-Lösung muss für Diagnostik nicht isoton sein.

    Viele Grüße
    Stefanie Melhorn
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  5. #5
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    Guten Abend Frau Dr.Melhorn,

    heute kam bei uns nach langer Zeit mal wieder die Essigsäure 5%vor und es stellte sich eine neue Frage hierzu:
    Man soll ja die fertige Lösung auf 60 bis 100 Grad erhitzen und dann direkt heiss abfüllen.
    Wie kann man dann Verdunstungsverluste bestimmen und ausgleichen?
    Könnte man nicht auch die fertige Lösung im Abgabegefäss 10 min im Trockenschrank erhitzen?

    Freundliche Grüße
    Verena Treese

  6. #6
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    Nachtrag:
    Wenn man Eisessig und Aqua ad inject. als Ausgangsstoffe nimmt,
    kann man dann auf das Erhitzen verzichten ?

  7. #7
    Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Stefanie Melhorn
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    Hallo Frau Treese,

    die Siedetemperatur von Essigsäure ist größer 100 °C, so dass der Großteil der verdampften Flüssigkeit Wasser sein dürfte.

    Bei längerem Erhitzen ist es empfehlenswert den Ansatz gut abzudecken, zum Beispiel mit Aluminiumfolie. Das minimiert den Verdunstungsverlust und verhindert das Eintreten von Kondenswasser in den Ansatz, sofern er auf dem Wasserbad erhitzt wird. Vor dem Abfüllen kann der Verlust dann mit Wasser für Injektionszwecke ausgeglichen werden.

    Das Erhitzen kann auch nach der Abfüllung passieren. Dabei ist dan jedoch die Tmeperaturkontrolle schwerer durchzuführen als im Herstellungsgefäß. Die Temperatur der Lösung muss 60 bis 100 °C betragen und für einige Minuten gehalten werden. Das Erwärmen im Trockenschrank ist relativ langwierig, da Luft ein schlechter Wärmeleiter ist. Es benötigt also eine lange Ausgleichszeit. Wenn sie die geschlossenen Gefäße erhitzen wollen, dann sollten Sie das im siedenden Wasserbad oder im Autoklaven ohne Überdruck bei offenen Ventilen machen.

    Zu Ihrer zweiten Frage: Eisessig ist sicherlich als extrem keimarmer Ausgangsstoff zu betrachten. Ein Erhitzen der Verdünnug ist nicht nötig, wenn Sie auch keimarme bzw. sterile Gefäße benutzen.

    Viele Grüße
    Stefanie Melhorn
    Dr. Stefanie Melhorn, NRF, Apothekerin: Ihre Expertin im Forum Schwierige Rezepturen
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  8. #8
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    Hallo Frau Dr.Mehlhorn,
    Vielen herzlichen Dank für Ihre zeitnahen kompetenten Hilfestellungen!
    Grüsse aus Wuppertal
    Verena Treese

  9. #9
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    Hallo Frau Dr. Melhorn,
    es hat sich noch eine Frage zu dem Thema ergeben:
    Ist eigentlich von Masseprozent (M/M)oder Volumenprozent(V/V) auszugehen ,wenn 5% Essigsäure hergestellt werden soll?
    Essigsäure 30% bzw. 90% als Ausgangsstoff,ist diese Angabe in V/V% M/M % oder M/V)? Je nachdem müsste man ja noch die Dichten
    berücksichtigen.

    Freundliche Grüße nochmals
    Verena Treese

  10. #10
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    Nachtrag:
    Unsere Essigsäure hat die Angabe in M/M Prozent, laut Nachfrage beim Hersteller.
    Also haben wir jetzt 5g auf 100g eingewogen.

    Ich wünsche noch einen schönen Tag!

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