Orale Antikoagulantien

[pk29]

Hallo,

ich habe ein wissenschaftliches Artikel über orale Antikoagulation (OAK) in der Hausarztpraxis gelesen und da ein Paar Fragen.
Ich zitiere :

"Bei operativen oder diagnostischen Eingriffen mit hohem Blutungsrisiko und Thromboembolierisiko ist ein Bridging erforderlich.
Die orale Antikoagulantien sollte 5 bis 7 Tage vor einer OP abgesetzt werden. Falls der INR-Wert kleiner als 2 ist oder ein Thromboembolierisiko besteht,
wird die Therapie mit niedermolekularen Heparinen (NMH) empfohlen.

Ca. 12 bis 24 Stunden nach der OP kann NMH und OAK wieder begonnen.
Dabei kann die "loading-dose " nach folgendem Schema durchgeführt werden:

1.Tag: 3 Tabletten (9 mg)
2.Tag: 2 Tabletten (6 mg)
3.Tag: jenach INR-Wert Gabe von 1/2 bis 1 1/2 Tableten

Die Überbrückung mit NMH wird so lange fortgesetzt, bis der INR-Wert im Zielbereich liegt"

Ein Bridging ist erforderlich, weil OAK (wie z.B. Phenprocoumon) lange Wirkungsdauer von ca. 4 bis 7 Tage hat.
Somit besteht ein Risiko, dass der Patient während und nach der OP viel Blut verlieren wird, weil das Blut aufgrund der Wirkung von OAK nicht still.
Die Umstellung auf die NMH vor der OP ist sinnvoll.

Ich verstehe nicht ganz, warum die Dosierung von OAK nach der OP einschleichend sein sollte?

Falls z.B. Phenprocoumon nicht angesprochen ist und auf andere Antikoagulantien wie Rivaroxaban umgestellt werden sollte, soll die Dosierung von Phenprocoumon
ausschleichend appliziert werden?

Ich bedanke mich bei allen Antworten im Voraus.

[Oliver Ehmer]

Das von dir beschriebene Schema ist nicht einschleichend. Es wird ja mit anfangs hoher loading-dose und dann sinkenden Dosen erreicht, dass der Ziel - INR möglichst schnell wieder erreicht wird.