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Thema: Analgetika Fallbeispiel 3

  1. #1
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    Analgetika Fallbeispiel 3

    Ein 78-jähriger Patient kommt in die Apotheke und klagt über Verstopfung.

    Er löst folgendes Rezept bei Ihnen ein: Analgin (WS: Metamizol) 500mg 1-0-1, Tramadol 100mg 1-0-1.

    Im Laufe des Gespräches stellt sich heraus, dass der Patient seit kurzem unter einem Prostatakarzinom leidet.

    Wie beraten Sie ihn?
    Geändert von pharma (03.01.2016 um 16:07 Uhr)

  2. #2
    Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Alexander Ravati
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    Hallo,

    hmm... auch hier tippe ich auf eine (sehr konstruiert klingende) Klausurfrage... (oder Übungsaufgabe).

    1. seit kurzem diagnostiziertes Prostata-CA ist i.d.R. schmerzfrei! falls nicht in sehr fortgeschrittenem Stadium entdeckt (schmerzen tun dabei eher Fern- z.B. Knochenmetastasen)
    2. Obstipation kann durch Opioide hervorgerufen werden, ist aber bei Tramadol eher untypisch (ca. 1-5% der Patienten Obstipation, ca. 1% Diarrhö), --> auf jedem Fall begleitend ein mildes Laxans (z.B. Lactulose)
    3. die Dosierungen der Wirkstoffe sind in Ordnung
    Mit anderen Worten: in dem Fall kann ich (in der sehr rudimentären Beschreibung) nichts Ungewöhnliches entdecken...

    Ich würde in der Praxis ihn folgendes fragen:
    1. wie wird/wurde Prostata-CA behandelt? OP/Strahlen/Taxan-Chemo?
    2. was ist mit antiandrogener Therapie und wie gut wurde er über die NW aufgeklärt und was man dagegen machen kann?
    3. Wurde über Osteoporose-Prophylaxe (wegen antiandrogener Therapie) und Schutz vor Knochen-Metastasen gesprochen --> z.B. Bisphosphonate?
    Beste Grüße, Ihr Dr. Alexander Ravati,

    Apotheker, Ihr Experte im Forum Spezielle Rechtsgebiete und Pharmazie
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  3. #3
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    Ich frage mich noch, warum es bei der Dosis von 2x 500 mg Metamizol geblieben ist und nicht etwa höher dosiert wird. Eventuell profitiert der Patient von 2x 1000 mg Metamizol (oder 3x 500 mg) und benötigt dann weniger Tramadol. Natürlich ist hier das Patientenalter zu beachten und auch die Nierenfunktion sollte überprüft werden. Handelt es sich bei Tramadol um ein Retardpräparat um über den Tag und die Nacht hinweg gleichmäßig wirken zu können?

    So oder so fehlt meiner Ansicht nach die Bedarfsmedikatin (z.B. Tramadol gtt).

  4. #4
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    Vielleicht ziehlt die Aufgabenstellung aber auch darauf hin, dass Tilidin bei Tumorschmerz besser geeignet erscheint als Tramadol?

    http://www.aerzteblatt.de/archiv/59038

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