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Thema: Hydrocortisonacetat 3% und Cromoglicinsäure in Ungt. emulsif. aquosum

  1. #1
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    Frage Hydrocortisonacetat 3% und Cromoglicinsäure in Ungt. emulsif. aquosum

    Guten Tag,

    ich habe eine Rezeptur erhalten, die mir reichlich seltsam vorkommt.

    Hydrocortisonacetat 0,71! (entspr. 3,55%! )
    Vividrin AT 10,0
    Ungt. emulsif. aquosum ad 20,0

    Angewandt werden soll das ganze am Augenlid (dem äußeren Anschein nach für ein allergisch bedingtes Ekzem) 3 Tage 2xtgl. 3 Tage 1xtgl..
    Mein Fragen sind nun:
    1. Ergibt eine derart hohe Dosis Hydrocortisonacetat in irgendeiner Weise Sinn?
    2. Hat Cromoglicinsäure in dieser Dafo einen nennenswerten Nutzen?
    3. Gibt es sinnvolle Maßnahmen die Stabiltät einer solchen Rezeptur (da Vividrin keine detailierten Daten hat) zu verbessern?

    Vielen Dank
    V.G.

    Johannes Pfister

  2. #2
    Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Stefanie Melhorn
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    Hallo Herr Pfister,

    die hohe Konzentration von Hydrocortisonacetat ist unüblich und therapeutisch auf jeden Fall klärungsbedürftig. In der Hautbehandlung wird Hydrocortisonacetat bis zu 1 % eingesetzt, in Augensalben ist es 0,5 % enthalten.

    Natriumcromoglicat ist im Zusammenhang mit der versuchsweisen Behandlung der Atopischen Dermatitis bekannt, sehen Sie dazu bitte auch die DAC/NRF-Rezepturhinweise "Natriumcromoglicat" http://dacnrf.pharmazeutische-zeitun...be&nrf_id=1030. Eine Reihe kleinerer Studien ist dazu publiziert.

    Die Schwierigkeit bei der Herstellung der Zubereitung wird sein, dass es sich bei "Halbfesten Zubereitungen zur Anwendung am Auge" nach Ph.-Eur.-Definition nicht nur um Zubereitungen, die im Auge (Bindehaut), sondern auch auf den Augenlidern aufgewendet werden, handelt. Insofern muss auch die verordnete Zubereitung, die auf das Lid aufgetragen werden soll, steril sein. Auch werden in der Monographie Forderungen an die Teilchengröße von suspendiert vorliegenden
    (Wirk-)Stoffen gestellt. Diese Forderungen sind nicht ohne weiteres im Apothekenbetrieb umsetzbar. Sehen Sie hierzu die Allgemeinen Hinweise I.8.3. in DAC/NRF und die Ph.-Eur.-Monographie.

    Die Wasserhaltige hydrophile Salbe DAB ist als Grundlage ungeeignet, da sie aufgrund ihrer weichen Konsistenz mit hoher Wahrscheinlichkeit in das Auge gelangt. Die emulgatorreiche Creme kann zu Reizungen des Auges führen.

    Möglich wäre die Einarbeitung der sterilen Augentropfen und einer sterilen Kortikoid-Injektionslösung in die Emulgierende Augensalbe DAC (NRF S.48.).

    Viele Grüße
    Stefanie Melhorn
    Dr. Stefanie Melhorn, NRF, Apothekerin: Ihre Expertin im Forum Schwierige Rezepturen
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