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Thema: IPP - Reichen Viagra und Co..?

  1. #1
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    Frage IPP - Reichen Viagra und Co..?

    Sehr geehrter Herr Prof. Morck,

    ein mir Arzt will von unserer Apotheke beraten werden: er leidet an IPP (Induratio Penis Plastica) und hat von seinem Urologen Trental und Cialis verordnet bekommen.
    Bislang habe ich dazu nur sehr deskriptive Berichte im Web gefunden (s.u.) Kennen Sie empfehlenswerte Literatur bzw. Studien zu dieser IND. dazu?

    Für eine zeitnahe Antwort wäre ich Ihnen sehr verbunden.

    MfG Thorsten Fiebig, Apotheker


    "Die Induratio penis plastica (IPP) ist eine chronische, meist schub- bzw. phasenweise verlaufende Erkrankung der Penis-Schwellkörper, welche ca. 5 % aller Männer betrifft. Die Induratio penis plastica führt anfangs häufig zu Schmerzen und Knotenbildung, später zu Penisschrumpfungen und Penisverbiegungen. Oft ist die IPP mit einer Erektilen Dysfunktion bzw. einem Testosteronmangel (Hypogonadismus) kombiniert. Einer IPP liegen meist verschiedene Ursachen zugrunde, nicht selten wird sie durch einen Penisbruch (Penisfraktur) ausgelöst. Die Therapie der Induratio penis plastica richtet sich nach der Diagnostik und den dabei erhobenen Befunden und sollte zunächst immer konservativ-medikamentös sein. Spezifische PDE 5-Hemmer wie Tadalafil (Cialis) bzw. unspezifische PDE Hemmer wie Pentoxiflyllin (Trental®) oder Kollagenase (Xiaflex) scheinen derzeit hier am aussichtsreichsten. Bei stärkeren Verbiegungen und Penisschrumpfungen kann die Anwendung von Penisstreckapparaten (Andropenis) sinnvoll sein.
    Die eigenen Erfahrungen mit über 5000 mit IPP behandelten Männern zeigen, dass nur ganz wenige Männer überhaupt eine Operation benötigen, wenn obig genannte Behandlungsmethoden konsequent angewendet werden."

  2. #2
    Kompetenz-Manager Avatar von Prof. Dr. Hartmut Morck
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    Sehr geehrte Herr Kollege Fiebig,

    Induratio Penis plastica (IPP)ist generell ein schwer zu behandelnde Krankheit. Im Frühstadium wird sie meist von den betroffenen Patienten nicht ernst genommen. Zum Urologen gehen die Patienten erst, wenn sie Härtungen im Penis spüren. Nur dann ist es zu spät, denn Verhärtungen treten erst im Endstadium auf, wenn das gesunde Gewebe untergegangen ist und sich Narben gebildet haben. Mit anderen Worten: Jetzt erst mit einer medikamentören Therapie zu beginnen, ist nicht mehr erfolgsversprechend.
    Zu diesem Thema gibt es im Deutschen Ärzteblatt 2007 einen Übersichtsartikel von Theodor Klotz, Michael Mathers und Frank Sommer mit dem Titel "Induratio penis plastica – eine verschiegene Erkrankung" (Dtsch Ärtzebl 2007;104(5): A-203/B-234/ C-229). Die Autoren kommen in diesem Beitrag zu dem Schluß, bei einer medikamentösen Therapie der IPP – egal mit welchem Arzneimittel – konnte in Studien kein Effekt nachgewiesen werden. Sie kommen zu dem Schluss. dass nach Ablauf der ersten sechs Monate, in denen durchaus eine Spontanheilung möglich ist, die operative Behandlung erfolgsversprechender ist. Ein jüngerer Beitrag zu diesem Thema erschien von WJ Hellstrom unter dem Titel „Medical mangagement of Peyronie`s disease“ im Journal Androl. 2009 (Jul-Aug; 30(4):397-405).
    einen Übersichtsartikel

    Mit freundlichen Grüßen
    Hartmut Morck
    Geändert von Prof. Dr. Hartmut Morck (13.01.2011 um 13:37 Uhr)

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