Levonorgestrel und Ulipristalacetat

[Maike Noah]

Hallo Frau Dr. Kresser, hallo Dr. Ude,

beim heutigen Webinar zur Pille danach wurde gesagt, dass LNG max. 72h nach der Verhütungspanne und Ulipristalacetat max. 120h nach der Verhütungspanne eingenommen werden kann.

Eine Referentin, die im Auftrag von HRA Pharma zur Inhouse-Schulungen in die Apotheken kommt, sagt jedoch, dass dies eine Falschaussage sei.
Gemeint sei, dass LNG max 72h vor dem Eisprung wirke und Ulipristalacetat sogar bis zu 120 h vor dem Einsprung.

Würde mich freuen, wenn hierzu eine Aussage getroffen werden könnte.
Beste Grüße und schönen Abend noch
Maike Noah

[Dr. Juliane Kresser]

Hallo Frau Noah,

das maßgeblich genannte Entscheidungskriterium für die Abgabe ist immer die Zeitspanne nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr / Verhütungspanne.

Die Aussage von der HRA Pharma Inhouse-Schulung ist zwar fachlich richtig, bringt aber nichts, da der Eisprungzeitpunkt ja in der Abgabesituation in der Apotheke weder vorhersehbar noch bestimmbar ist.


http://www.familienplanung.de/verhue.../pille-danach/
.......
Es gibt zwei „Pille danach“-Präparate mit unterschiedlichen Wirkstoffen. Das Präparat „PiDaNa®“ enthält den Wirkstoff Levonorgestrel und kann bis zu 72 Stunden (drei Tage) nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden, „ellaOne®“ enthält Ulipristalacetat und hat eine Wirkungsdauer von etwa 120 Stunden (fünf Tage).

Beide Präparate hemmen oder verzögern den Eisprung. Rechtzeitig, also vor dem Eisprung eingenommen, verhindern sie auf diese Weise mit hoher Wahrscheinlichkeit eine mögliche Schwangerschaft. Am wirksamsten ist die „Pille danach“, wenn sie innerhalb von 12 bis 24 Stunden nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr oder einer Verhütungspanne genommen wird. Danach nimmt ihre Wirksamkeit allmählich ab.


Es gibt einen guten Kommentar hierzu unter dem Foren- Chat- Titel "Pille danach Ermittlung des Eisprunges"

.....Wir haben gestern eine Fortbildung von HRA gehört und auch der Hersteller empfiehlt definitiv eine Abgabe der Ellaone bei einer Verhütungspanne egal an welchem Zyklustag man sich befindet, da wir den Zyklus der jeweiligen Frau nicht kennen, sie es sicherlich in dieser Situation auch nicht defitniv sagen kann und eine Frau mit einem verkürzten Zyklus selbst in der ersten Woche schwanger werden kann..

Ich habe für mich jetzt eintschieden die typischen WW und Interaktionen abzufragen (Lebererkrankungen, Epilepsie, Asthma, Johanniskraut Einnahme ... ) und die Ellaone dann auszuhändigen mit ein paar Beratungsinfos .

Laut HRA ist Schwangerschaft natürlich immer noch eine Kontraindikation, aber laut Studien passiert diesen Embryonen nichts wenn man die Ellaone trotzdem einnimmt .

BG JK