Wie funktioniert ein Thermacare Pflaster?

[Larissa Knecht]

Hallo Dr. Weidenauer,
wie genau funktioniert ein Thermacare Pflaster?
Das wird durch den Kontakt mit der Luft warm, aber warum?

Larissa

[Dr. Oliver Scholle]

Guten Tag Frau Knecht,

das Wärmepflaster funktioniert über eine kontrollierte Oxidationsreaktion.
Durch Anordnung der Zellen und den Zusatz bestimmter Stoffe kann der Luftsauerstoff nach aufreißen der Packung Eisen oxidieren und so über längere Zeit (mind. 8Std) eine konstante Wärme von ca. 40°C erzeugen.

Reaktionsformel: 4Fe + 3O2 + 6H20 -> 4Fe(OH)3 + Wärme -> 2Fe2O3("Rost") + 6H2O

Viele Grüße,
Oliver Scholle

P.S.: Die Knickwärmer funktionieren übrigens mit Hilfe einer übersättigten Natriumacetat-Lösung. Durch Knicken des Plättchens erfolgt ein Animpfen, das Salz fällt aus und Kristallisationswärme wird frei.

[Larissa Knecht]

Hallo Herr Scholle

4Fe + 3O2 + 6H20 -> 4Fe(OH)3 + Wärme -> 2Fe2O3("Rost") + 6H2O

Iiiiiiiih, da ist dann am Ende echt Rost im Thermacare Pflaster drin? Würde man das sehen können, wenn man das aufschneidet? Und ist das dann nicht gesundheitsschädlich oder schützt einen das Vlies vor Schädigungen??

Und noch eine Frage. Ist das Pflaster dann vakuumverpackt oder z.B. mit Inertgas, z.B. N2?

Larissa

[Dr. Uwe Weidenauer]

Hallo Larissa,

ohne jetzt die Verpackungstechnologie des Herstellers zu kennen.
Üblicherweise wird die in der industriellen Fertigung so gemacht wie beschrieben.
D.h. Verpackung unter Inertbegasung und dann luftdichte Einsiegelung.

Viele Grüße,
Uwe Weidenauer

[Maike Noah]

Hallo miteinander,

Iiiiiiiih, da ist dann am Ende echt Rost im Thermacare Pflaster drin? Würde man das sehen können, wenn man das aufschneidet?

Also das würde mich jetzt auch sehr interessieren. Hat schon mal jemand ins Pflaster reingeschaut oder weiß jemand, ob die Firma sich hierzu äußert?

Besten Gruß
Maike Noah

[Dr. Uwe Weidenauer]

Hallo Larissa und Maike,

in der Tat entsteht so etwas wie "Rost" innerhalb des Pflasters.
Technologisch ist dies in der Regel unkritisch, weil ein mögliche Geruchsbelästigung durch Adsorption an Trägermaterialien verhindert wird.
Es handelt sich bei dem Pflaster um ein rezeptfreies Produkt, d.h. die Kaufentscheidung fällt beim Verbraucher/Patient selbst. Eine visuelle Beeinträchtigung würde kein Endverbraucher akzeptieren. Insofern ist dies technologisch absolut essentiell diese Probleme zu verhindern.

Viele Grüße,
Uwe Weidenauer